START VERSCHLAFEN, AM ENDEVERLOREN

VCO-Damen I unterliegen SCU Emlichheim II in ersten Auswärtsspiel mit 1:3

OSNABRÜCK. Heim- und Auswärtsspiele, das sind meist zwei Paar verschiedene Schuhe. Diese Erfahrung mussten die Volleyballerinnen des VC Osnabrück an den ersten beiden Spieltagen der 3. Liga sammeln. Nach dem überzeugenden Heimsieg zum Saisonauftakt, kassierte der Aufsteiger am Samstag eine 1:3 (19:25, 19:25, 25:23, 20:25)-Niederlage bei SCU Emlichheim II. Die ersten beiden Sätze waren recht schwach, danach steigerten sich die VCO-Damen, bevor sie am Ende das Erreichen des Tie-Breaks, was in greifbarer Nähe war, ein wenig verschenkten. MVP Silber wurde Diagonalangreiferin Lisanne Masselink an ehemaliger Wirkungsstätte.

KRAUS: „DAS SPIEL HEUTE WAR VIELLEICHT LEHRGELD“ 

Nach dem Spiel feierten die Emlichheimerinnen ihren ersten Saisonsieg, beim VCO begann noch auf dem Spielfeld im Sitzkreis die Ursachenanalyse für die Niederlage. Trainer Gunnar Kraus zeigte sich etwas enttäuscht. „Ich fand, dass heute mehr drin gewesen wäre. Das ärgert mich ein wenig. Emlichheim war überraschend normal und wir konnten es nicht ausnutzen“, meinte der VCO-Coach. „Wir haben heute gerade in den ersten beiden Sätzen schlecht abgewehrt Dann gewinnen wir den dritten Satz und waren am Ende körperlich fertig. Das Spiel heute ist vielleicht das Lehrgeld, was man als Aufsteiger zahlt“, sagte Kraus.

Mittelblockerin Jolina Tönsing, eine der wenigen VCO-Aktivposten, musste ein wenig grübeln, warum es nicht mit dem zweiten Sieg geklappt hatte. „Der Start war sehr undynamisch und sehr träge. Im dritten Satz fühlte es sich wieder gut an. Im vierten haben wir mitgehalten, konnten aber besonders die lang gespielten Bälle ins Feld nicht abwehren“, so Tönsing. „Wir stehen jetzt wieder bei null, ein Spiel gewonnen, eins verloren.“ 

NACH DEM ZWEITEN SATZ AUFGEWACHT

Samstagnachmittag, 16 Uhr – die Startzeit war für die meist abends spielende VCO-Mannschaft wohl gewöhnungsbedürftig. Wie sonst kann man die ersten beiden Sätze erklären. Nichts zu sehen von der Energie der letzten Woche vor heimischem Publikum – umso ärgerlicher war das, weil auch die Gastgeberinnen, die ihr erstes Saisonspiel austrugen, während der gesamten Spielzeit ebenfalls nicht gerade ein Feuerwerk abbrannten. Vielleicht ist der kurzfristige, verletzungsbedingt Ausfall der letztwöchigen MVP, Maya Sendner, eine Erklärung. Dafür kehrte allerdings Lisanne Masselink auf die Diagonalposition zurück.

Nach einer Osnabrücker 3:1-Führung im ersten Satz zeigte ein 0:6-Lauf schnell den Weg dieses Nachmittags. Die Gastgeberinnen spielten solide und hielten mit einer guten Abwehr den Ball im Spiel. Damit hatte das VCO-Team die ganze Partie lang seine Probleme. Außerdem war die ehemalige Zweitligaspielerin Lona Volkers eine Unterschiedsspielerin im Dress des SCU, die über Außen und Diagonal nicht zu stoppen war. 

Beim VCO Osnabrück fehlte deutlich Spielfluss, obwohl es beim 13:14 und 14:15 eng zuging. Doch genau in diesen Augenblicken unterliefen leichte Fehler wie das Berühren des Netzes oder ein Fehlaufschlag. Emlichheim spielte konstant solide und verdiente sich so das 25:19 im ersten Durchgang.

Durchgang zwei bot ein ähnliches Bild. Emlichheim spielte ohne große Ausschläge nach oben und unten, dem VCO fehlte Energie. Dazu kamen etliche einfache Fehler und der Angriff zeigte nur wenig Durchschlagskraft. Bis Mitte des Satzes ging es erneut noch eng zu, vom 16:13 setzte sich der SCU dann aber wieder entscheidend auf 21:13 ab – Endstand erneut 25:19.

Nun schien ein Ruck durch die VCO-Damen zu gehen, das Spiel bekam durch die Zuspielerinnen Linda Dieckmann und vor allem Agatha Jansen mehr Struktur. Die Spielzüge wurden genauer durchgespielt. Weil auch der Aufschlagdruck größer wurde, kam das Team von Trainer Gunnar Kraus mehr und mehr in Fahrt. Zwei Aufschlagserien von Lisanne Masselink und Jana Kruska waren mitentscheidend für eine 11:5-Führung des VCO. Auch Außenangreiferin Maria Büter kam jetzt besser zum Zuge. Gegen Satzende mobilisierte Emlichheim dennoch seine Kräfte und schob sich aufgrund einer Osnabrücker Annahmeschwäche nochmal auf 22:23und 23:24 heran, ehe Maria Büter mit großer Erleichterung den Deckel drauf machte.

Osnabrück war nun die leicht bessere Mannschaft, weil bei den Gastgeberinnen Lona Volkers eine Pause bekommen hatte. Bei einer 11:7-Führung schienen die VCO-Damen, die jetzt deutlich besser mit Lisa Lammers und Jolina Tönsing den Block setzten, auf dem Weg Richtung Tie Break. Falsch gedacht, beim 14:14 war der Durchgang wiederausgeglichen. 18:17 lag Osnabrück ein letztes Mal in Führung, danach war Emlichheim die etwas clevere Mannschaft Drei Blocks, dazu ein Abstimmungsfehler in der VCO-Abwehr und weg waren Satz und Match mit 20:25. Der VCO hatte eine Partie gegen einen nicht übermächtigen Gegner verloren, die nicht verloren hätte werden müssen.

NÄCHSTES SPIEL BEI BLAU-WEIß AASEE

Die Bilanz ist bei einem Sieg und einer Niederlage ausgeglichen, dementsprechend kommt dem nächsten Spiel am nächsten Wochenende eine gewisse Bedeutung zu. Auf die VCO-Damen wartet am kommenden Samstag, 5. Oktober das nächsteAuswärtsspiel. Dann geht es um 19 Uhr zum Mitaufsteiger Blau-Weiß Aasee nach Münster.