Stimmen zur ersten Saisonniederlage in der 3. Liga von den Spielerinnen und Coaches
GUNNAR KRAUS (Trainer VC Osnabrück)
„Die Mädels müssen verstehen, dass sie alle Spiele mit hundert Prozent spielen müssen“
„Ich fand, dass heute mehr drin gewesen wäre. Das ärgert mich ein wenig. Emlichheim war überraschend normal und wir konnten es nicht ausnutzen. — Wir haben heute gerade in den ersten beiden Sätzen schlecht abgewehrt. Wir konnten die Angriffe nicht so aufbereiten, dass wir daraus was machen konnten. Außerdem haben wir uns immer wieder den Gegner zurecht gelegt und dann den Fehler gemacht. Dann gewinnen wir den dritten Satz. Der war gut. Und dann waren wir am Ende körperlich fertig. Man hat deutlich gesehen, dass bei uns mehr Spielerinnen aus dem letzten Loch gepfiffen haben als auf der anderen Seite – Das Spiel heute ist vielleicht das Lehrgeld, was man als Aufsteiger zahlt. Klar, die Mädels müssen verstehen, dass sie alle Spiele mit hundert Prozent spielen müssen. Aber das haben sie auch. Wir haben bloß noch nicht viele Bereich im Training im Fokus gehabt. Dazu gehört die Abwehr. Wir haben den Block trainiert, da hat man deutlich eine Steigerung in der Positionierung gesehen. Es wird alles kommen, deshalb glaube ich, dass wir uns von Spiel zu Spiel weiterentwickeln werden. Wir sind bloß nicht schnell genug, sieben Wochen Vorbereitung haben nicht gereicht. – Im vierten Satz hat die Annahme gewackelt, die hat aber immer mal wieder gewackelt. Dort haben wir uns einfach nicht belohnt mit dem Tiebreak, um zumindest einem Punkt mitzunehmen. Danach hätte man vielleicht auch noch einen zweiten holen können. Es fehlte vielleicht die Mentalität, über die Schmerzgrenze zu gehen. Das muss man vielleicht auch erst lernen. – Wir nehmen mit, dass wir in den kommenden Wochen an der Abwehr und am Außenangriff arbeiten werden und hoffen, dass es in der kommenden Woche wieder reicht.“
JOLINA TÖNSING (Mittelblockerin VC Osnabrück)
„Wir werden im Training daran arbeiten, dass wir nächste Woche direkt gut starten “
„Der Start war sehr undynamisch und sehr träge. Es fühlte sich so an, als wenn wir ein Fremdkörper wären. Wir sind gar nicht ins Spiel gekommen und haben nur mitgespielt. Im dritten Satz fühlte es sich wieder gut an. Im vierten haben wir mitgehalten, konnten aber gerade die lang gespielten Bälle nicht abwehren. – Dass wir nachmittags statt abends gespielt haben, dass sehe ich nicht als Problem. Wir konnten schon ausschlafen (lacht). Es fühlte sich sehr zurückhaltend an, wie wir am Anfang gespielt haben und nicht wie mit breiter Brust. Im dritten Satz haben wir das nochmal unter Kontrolle gekriegt. Da fühlte es sich gut an. So hätten wir starten müssen. – Lehrgeld, ich weiß nicht. Wir sagen ja eh immer, der Satz fängt bei null an. Deshalb kämpfen wir uns bei jedem Satzanfang wieder neu durch den Satz. – Wir stehen wieder bei null, ein Spiel gewonnen, eins verloren. Es ist eigentlich so, wie wir die Liga erwarten. Ich kann die anderen Gegner auch noch gar nicht einschätzen. Wir werden jetzt im Training daran arbeiten, dass wir nächste Woche direkt gut starten.“
CLAUDIA VOLKERS (Trainerin SCU Emlichheim II)
„Die ersten zwei Sätze haben wir super verteidigt“
„Ich hatte noch gar keine Vorstellung, wie wir in die Saison starten., ob wir schon einigermaßen eine Einheit sind. Wir hatten heute nur eine von drei Zuspielerinnen , aber die hat es wirklich gut gemacht und unser Spiel gut organisiert. – Bei Osnabrück weiß man nie, was da kommt. Die sind kampfstark, was man im dritten Satz gesehen hat. Da haben die wirklich Aufschlagdruck gemacht. Das haben wir in der Phase nicht hinbekommen, das zu kontrollieren, was ich auch in einer Auszeit bemängelt habe. – Die ersten zwei Sätze haben wir super verteidigt, da waren wir gut organisiert in der Abwehr. Deshalb muss ich ein großes Lob aussprechen. – Nach so einem dritten Satz ist dann die Angst immer da, dass man das Spiel noch verlieren kann, dafür war ich selber ewig lang Spielerin. Dann versucht man als Trainerin in der Auszeit, immer positiv Mut zuzusprechen. Und es hat geklappt. Ich habe auch gesagt, dass wir auf Osnabrück Druck ausüben müssen, damit die nicht ins Spiel kommen.. Das ist uns am Ende des vierten Satzes dann auch wieder gelungen – Unser Saisonziel ist auf jeden Fall oberes Drittel. Das wäre für mich als Trainerin ein schöner Abschluss, wenn ich am Ende der Saison aufhöre. Man muss allerdings mal abwarten, wie sich die anderen Mannschaften aufgestellt haben – auch Aufsteiger Düsseldorf zum Beispiel. Wer hat neue Spielerinnen dazu gekriegt, es wird und bleibt ganz spannend.“