„ES WAR EIN TOLLES JAHR, DA GEHE ICH MIT“

VCO-Damen I: Coach Gunnar Kraus im Weihnachts-Interview mit Rück- und Vorausschau auf 2025 (Teil 1)

OSNABRÜCK. Gunnar Kraus ist seit über 20 Jahren die gute Seele bei der 1. Damen des VC Osnabrück (zuvor auch im OTB) und gleichzeitig auch beliebter und erfolgreicher Trainer. Kraus teilt sich in dieser Drittligasaison das Amt mit Philippe Quistorff, der neu dazu gekommen ist. Im zweigeteilten Weihnachts-Interview blickt der VCO-Coach auf das Jahr 2024 zurück und wagt einen Blick ins kommende Frühjahr.

Foto: @Kai Lünnemann

HALLO GUNNAR, DAS JAHR NEIGT SICH LANGSAM DEM ENDE ENTGEGEN, IHR HABT MAL PAUSE: WIE GUT TUT DIR DIE FREIE ZEIT?

Sehr gut, es gibt ja immer zwei Seiten, die private und die sportliche. Privat wird es am Jahresende immer noch einmal stressig. Meine Kinder und ich als Lehrer sind momentan immer nochmal im Klausuren-Stress. Sportlich hat man nach einer anstrengenden Hinrunde doch mal Lust auf mehr freie Zeit und darauf, den Abend auch mal zuhause zu verbringen. Für die Spielerinnen tut das sicher auch gut nach den anstrengenden vielen Spielen. Gerade die Älteren hatten schon das ein oder andere Zipperlein die letzten Wochen. Es ist auf allen Ebenen ganz nett, mal freie Zeit zu haben. Dazu kommen ein gemeinsamer Weihnachtsmarktbesuch und Eisstockschießen für die Mannschaft und all die schönen Dinge, die man machen kann. Am 10. Januar gibt es außerdem noch unser gemeinsames Glühweintrinken.

WIE UND WANN GEHT ES BEI EUCH SPORTLICH WEITER? WIE SEHEN DIE PLANUNGEN AUS?

Wir haben Hallenzeiten beantragt und könnten in der OTB-Halle auch zwischen den Jahren weiter trainieren. Das hat sich aber in den letzten Jahren als wenig erfolgreich herausgestellt, sodass wir diesmal Pause machen und erst am 3. Januar in den Trainingsbetrieb zurückkehren werden. Da spielt uns der Spielplan mit unserem ersten Spiel wieder erst am 18. Januar natürlich in die Karten. So haben wir sechs Trainingseinheiten bis dahin, die ausreichen sollten, das unser Plan.

SPORTLICH WAR DAS 3:0 IN AACHEN SICHER EIN PERFEKTER ABSCHLUSS FÜR EIN TOLLES JAHR. ODER SIEHST DU DAS ANDERS?

Nein, da gehe ich mit. Man hat aber am letzten Wochenende nochmal gesehen, wie eng die Liga bleiben wird. Im Moment habe ich aber das Gefühl, dass wir nach den letzten drei Siegen nach oben gucken können. Wir wollen demnächst besser spielen als in der Hinrunde und uns weiterentwickeln. Wir überwintern auf Platz sieben, weil die anderen schon ein Rückrundenspiel hatten. Trotzdem wollen wir jetzt in der oberen Hälfte mitschwimmen.

DER AUFSTIEG VON EUCH WAR IM FRÜHJAHR EIN GROßES DING. WELCHE BEDEUTUNG HATTE DER ERFOLG FÜR DEN VEREIN? WELCHE ZIELE SETZT SICH DER VCO MITTELFRISTIG MIT EUCH?

Der Aufstieg war der erste Schritt für das, was wir uns für die nächste Zeit vorgenommen haben. Wir beschäftigen uns mittelfristig mit der 2. Liga. Die Vorlizensierung muss man dafür jedes Jahr machen. Da wissen wir jetzt schon von diesem Jahr, was wir auch 2025 anpacken müssen. Im Mai müsste man sich entscheiden, ob man den wirklichen Lizenzantrag für die 2. Liga stellt. Bis dahin haben wir Zeit, die notwendigen Gelder heran zu schaffen. Sportlich können wir die Ziele mit der Mannschaft und jetzt auch mit Philippe an meiner Seite vielleicht erfüllen. Deshalb werden Sponsoren für uns ganz wichtig sein. Wir hoffen, dass wir viele Firmen und Partner von unserem eingeschlagenen Weg überzeugen können. Der ist doch ganz vielversprechend, finde ich. 

DIE DRITTLIGA-HINRUNDE WAR INSGESAMT DURCHWACHSEN. ALS AUFSTEIGER WAR DAS ABER WOHL ZU ERWARTEN. WIE ZUFRIEDEN BIST DU MIT DEM ERSTEN TEIL DER SAISON?

Mit dem Start der Hinrunde bin ich eigentlich jedes Jahr unzufrieden. Wir sind aber alles Amateure und keine Profis, das muss man immer berücksichtigen. Deshalb gibt es auch mal andere Dinge neben dem Volleyball. Trotzdem ist manches nervig. Fakt ist, wenn man mal Erster werden will, um aufzusteigen, muss man bei manchen Abläufen etwas verändern. Für das Ziel Klassenerhalt sieht es im Moment so aus, dass das, was wir aufwenden, ausreichen sollte. Vom Gefühl her sage ich, insgesamt vom Drumherum ist der VCO tatsächlich schon weiter als andere Drittligisten. Dennoch wäre es schön, wenn wir weitere Sponsoren gewinnen, damit wir auch wirtschaftlich in der Zukunft stabil arbeiten können.