„UNSER DENKEN IST, EINFACH MAL MACHEN“

Nach dem Aufstieg: VC Osnabrück und VCO-Damen I bereiten sich auf das Abenteuer 2. Liga Nord vor

OSNABRÜCK. Am vergangenen Freitag veröffentlichte die Volleyball Bundesliga (VBL) die Ligaeinteilung für die 1. und 2. Bundesliga der Saison 2025/26. Und das Frauenteam des VC Osnabrück taucht dabei für viele überraschend in der 2. Liga Nord auf. Das sind die Hintergründe, das sagen die Verantwortlichen und die Mannschaft. Der VC Osnabrück hofft ab sofort auf die volle Unterstützung der Osnabrücker Volleyball-Community und natürlich auch auf das Interesse von neuen Sponsoren.

Foto: Kai Lünnemann

WESTPHAL: „DIE VBL IST VON UNS POSITIV BEEINDRUCKT:“

Im Winter reichte der VC Osnabrück fristgerecht die Vorlizensierungsunterlagen ein und bewarb sich für einen Platz in der 2. Liga Nord. Danach wurden von den Verantwortlichen um den VCO-Vorsitzenden Florian Westphal die geforderten Punkte abgearbeitet, so erfolgte schließlich der endgültige Lizenzantrag. Dem hat die VBL jetzt stattgegeben, nachdem die VCO-Damen durch Platz fünf in der 3. Liga West zusätzlich sportlich eine gute Bewerbung abgegeben hatten.

„Das wird sehr spannend für alle. Die kommenden Woche werden sportlich wie organisatorisch eine Herausforderung, das ist uns bewusst. Wir sehen aber für den Volleyball und uns als VCO gerade eine große Chance. Unser Denken ist, einfach mal machen“, erklärt Florian Westphal die richtungsweisende Entscheidung „pro Aufstieg“ der 1. Damenmannschaft in die 2. Liga. „Es ist ein großer Schritt im Vergleich zur 3. Liga, in die wir ja erst letztes Jahr aufgestiegen waren. Wir alle freuen uns auf die kommenden Aufgaben und werden die Vision, den Aufbau eines leistungsorientierten Volleyballvereins, weiter forcieren. Die Entwicklung der Mädels ist beeindruckend und ich bin davon überzeugt, dass dort noch Luft nach oben ist“, so Westphal weiter. „Ebenso sind unsere Heimspiele zu einem tollen Event geworden, worauf sich alle Zuschauer und die Zweitligateams freuen dürfen.“

Es gab viele Argumente, die den Schritt befeuert haben, wie Westphal sagt. Dazu gehört vor allem der Wunsch von Trainer und Mannschaft. „Die Chance ist jetzt da, wer weiß, wie es nächstes Jahr wäre. Und die VBL ist von uns positiv beeindruckt; was wir hier für den Volleyball leisten und auf die Beine stellen“, so der VCO-Vorstand. „Wir haben uns entschieden, alle Kräfte zu bündeln und die 2. Liga anzugehen. Vor allem haben die Mädels positive Signale gegeben, dass sie das wollen. Deshalb gehen wir das jetzt mal an.““ 

KRAUS: „WIR MÜSSEN DIE GUTEN SPIELE KONSTANTER BRINGEN“

Viel Energie in die Lizenzierung und die strukturelle Vorarbeit hat auch VCO-Damen-Coach Gunnar Kraus bereits gesteckt, der zusammen mit seinen Trainerkollegen Philipp Quistorff und Dominik Sparenberg nahezu auf dieselbe Mannschaft wie letzte Saison bauen kann. Lediglich Jana Kruska wird nach Karriereende fehlen. Ein, zwei Verstärkungen sollen nach Wunsch noch dazustoßen.

„Als Erstes werden wir schauen, dass wir uns vom OTB und SSC Dodesheide abkoppeln und als Verein selbstständig werden. Das soll am 1.7. soweit sein. Und danach gehen wir die nächsten Punkte in unserem Bearbeitungskatalog an“, weiß Kraus, dass organisatorisch noch ein riesiger Berg Arbeit auf alle wartet. 

Die Schlosswallhalle erfüllt aktuell für das erste Jahr in der 2. Liga alle Voraussetzungen. Mittelfristig wird jedoch ein eingefärbtes Spielfeld erforderlich. Die Heimspiele werden künftig mit Hilfe von zwei Kameras gestreamt. Um die Auswärtsfahrten so angenehm wie möglich gestalten zu können, hofft Kraus auf einen noch wachsenden Etat. „Das wäre natürlich klasse, damit so eine Saison dann auch schön wird. Wir müssen jetzt nach Cottbus oder Schwerin“, spekuliert Kraus beim Gedanken an Zweitliga-Volleyball in Osnabrück auf eine gewisse Euphorie bei VCO-Freunden und bei potenziellen Förderern. 

Was das Sportliche betrifft, setzen die Coaches auf die eingespielte Mannschaft der Vorsaison. Am Trainingsumfang soll sich grundlegend nichts ändern „Wir müssen die guten Spiele der letzten Saison einfach konstanter bringen, das muss unser Ziel sein“, so der Wunsch von Gunnar Kraus. 

BARTHOLOMAEUS: „DAS IST VOLL DER GLÜCKSFALL“

Die VCO-Damen weilten am vergangenen Wochenende auf Mannschaftsfahrt und unterstützten beim Start der German Beach Tour in Düsseldorf das Lintorfer Brüder-Duo Poniewaz. Am Montag beim Training nahm sich Routinier Julia Bartholomaeus ein wenig Zeit, um Einblicke in die Meinungsfindung der Mannschaft in puncto 2. Liga zu geben.

„Das ich mal 2. Liga spielen würde, damit hätte ich niemals gerechnet. Das ist voll der Glücksfall. Der Verein hat großes Engagement gezeigt, das zahlt sich jetzt aus.“, meinte die 36-jährige Libera. „Unsere Aufregung und Vorfreude wird uns jetzt erstmal hoffentlich tragen. Wir werden uns über jedes Spiel freuen, was wir da gewinnen können. Ganz ehrlich, ich weiß nicht, was uns erwarten wird.“ 

2. LIGA NORD DER FRAUEN 2025/26.

SCU Emlichheim, BSV Ostbevern, RC Sorpesee, SC Potsdam II, Schweriner SC II, SSF Bonn, Energie Cottbus, Team 48 Hildesheim, TUSA City Girls Düsseldorf, TV Cloppenburg, USC Münster II, VCO MünsterVC Osnabrück.