SPITZENREITER ZEIGT LEISTUNG IM SPITZENSPIEL

VCO-Damen I feiern auch gegen den SC Spelle-Venhaus einen 3:0-Sieg

OSNABRÜCK. Vor der Partie lag mächtig Spannung in der Luft, während der 92 kurzweiligen Spielminuten lieferten sich beide Teams einen intensiven Schlagabtausch und am Ende jubelte der Gastgeber über einen klaren Sieg. Die Regionalliga-Volleyballerinnen des VC Osnabrück haben am Samstagabend vor knapp 200 Zuschauern in der Schlosswallhalle den bisherigen Tabellenzweiten SC Spelle-Venhaus mit einem 3:0 (25:22, 25:22, 25:20)in Schach gehalten und so die Tabellenführung behauptet. Es war für die Mannschaft von Trainer Gunnar Kraus, bei der Anne Löchert zum MVP gewählt wurde, der vierte 3:0-Sieg im vierten Spiel – eine makellose Startbilanz.

LÖCHERT: „WIR HABEN ALLE RICHTIG DURCHGEZOGEN“

Die 1. VCO-Herren, die zuvor einmal mehr etwas unter Wert 0:3 gegen Giesen Grizzlys III verloren hatte, schwenkte im VIP-Bereich begeistert ihre VCO-Schals, die Fans auf der Tribüne skandierten Spitzenreiter, Spitzenreiter – hej, hej! Und VCO-Coach Gunnar Kraus? Der holte sich die Glückwünsche seiner Familie ab und freute sich über eine gute Gesamtleistung. Insbesondere dieEinwechselungen des Trainers hatten dem Spiel in der Endphase des ersten und zweiten Satzes die rechte Richtung verliehen. „Spelle hat bombe abgewehrt. Ich denke, heute hat unsere größere Routine den Ausschlag gegeben“, zog Kraus ein erstes Fazit. Die starke Mittelblockerin Anne Löchert hatte den Matchball verwandelt und strahlte über ihre erste MVP-Medaille überhaupt. „Das ist gerade ein super Gefühl, das Spiel hat mega viel Spaß gemacht. Wir haben alle richtig durchgezogen. Wenn wir mal ein Tief hatten, haben wir es geschafft, uns da raus zu ziehen.“ 

ALTERNATIVEN VON DER BANK MACHEN DEN UNTERSCHIED

Beide Mannschaften waren mit drei Siegen im Rücken ins Spiel gegangen und strotzten vor Selbstvertrauen. Die Gäste aus dem Emsland begannen hochmotiviert mit rund 70 Fans im Rücken. Trainer Stefan Jäger coachte lautstark und trieb sein Team von außen an. Die VCO-Damenbegannen wieder mit einer neuen Startformation, diesmal bekamen Rebecca Land (Diagonal) und Inga Kaschade (Außen-Annahme), beide bishernoch ohne Einsatz, ihre Chance. Dazu bildeten Linda Dieckmann (Zuspiel), Anne Löchert, Jolina Tönsing (beide Mitte) und Maria Büter (Außen-Annahme) die Starting-6. Alle Zugänge, auch die bislang stark aufspielenden Lisanne Masselink und Marieke Zink, saßen zunächst auf der Bank.

Im ersten Satz lag der VCO bis zum 9:9 hinten und hatte Probleme, auf Touren zu kommen. Spelle war heiß und konnte über eine gute Annahme und Zuspielerin Sophie Gartemann die Angreiferinnen über die Außenpositionen, Jana Holtel und Ronja de Boer, in Szene setzen. Der VCO-Block hatte sichtbar Probleme gegen zwei Linkshänderinnen im Team der Gäste. Beim 17:14 schienen sich die Osnabrückerinnen trotzdem so langsam abzusetzen. Linda Dieckmann brachte nun ihre Angreiferinnen Anne Löchert, Jolina Tönsing und Maria Büter variabler in Position. Doch die Gäste kämpften sich nochmal heran, und beim 22:22 war alles völlig offen. Jetzt waren es jedoch die zurück gewechselte Linda Dieckamm, die von Marieke Zink kurzzeitig ersetzt worden war, und die just eingewechselte Diagonalangreiferin Lisanne Masselink, die mit ihrer Entschlossenheit dem VCO-Team den 25:22-Satzgewinn ermöglichten.

Auch im zweiten Satz schenkten sich beide Teams wenig. Die Blockarbeit gefiel hüben wie drüben, Spelles Feldabwehr war kaum zu bezwingen. Den besseren Start hatten die Emsländerinnen, der VCO glich aber wieder aus und schien erneut wie im ersten Durchgang insbesondere über eine „Maria Büter on fire“ beim 10:7 wegzuziehen. Doch wiederschaffte Spelle die Wende und führte bis zum 17:20stetig mit zwei bis drei Punkten. Nun wechselte VCO-Coach Gunnar Kraus Jana Kruska ein, und die Außenangreiferin führte die Entscheidung für den Tabellenführer herbei. Es stand 22:22, dann war Kruska dreimal zur Stelle. Den Satzball versenkte die 32-Jährige mit einem „reinen Ass“. Der VCO war stetig drangeblieben, die Gäste hatten mit einigen Eigenfehlern ein wenig Angst vor dem Satzgewinn gezeigt. 

In Durchgang drei brachte VCO-Trainer Gunnar Kraus jetzt seine Spielerinnen mit der besten Tagesform, die schnell mit bis zu fünf Punkten beim 12:7 und 17:12 davonzogen. Doch die kampfstarken Gäste ließen sich nicht gänzlich abschütteln, kamen um ihre MVP Silber Tina Scheepers nochmal heran und gingen sogar mit 19:18 in Führung. Doch drei technische Fehler der Gäste in der Crunchtime plus die Entschlossenheit von Lisanne Masselink und Jana Kruska machten zugunsten von Osnabrück letztlich den Unterschied aus. Anne Löchert, die mit „Einbeinern“ und vielen weiteren Punkten auf sich aufmerksam machte, verwandelte den Matchball durch einen angeschlagenen Block zum 25:20. 

NÄCHSTES SPIEL WIEDER EIN SPITZENSPIEL

Nach dem Spitzenspiel ist vor dem Spitzenspiel: Am kommenden Samstag reisen die VCO-Damen zum nächsten Tabellenzweiten. Der ebenfalls viermal siegreiche Oldenburger TB (11 Punkte) empfängt am kommenden Samstag (28.10) um 20 Uhr den Spitzenreiter aus Osnabrück (12). Spannung ist da sicher wieder vorprogrammiert.