04. & 05. Mai / Weissach-Flacht: Wie im Vorjahr bei den U16w konnte sich auch in diesem Jahr ein Team der Spielgemeinschaft des TuS Bersenbrück und des VC Osnabrück für Deutsche Meisterschaften qualifizieren. Die als TuS Bersenbrück startende Mannschaft hatte sich als Sieger der NWDM U18w und einziger Vertreter dieses Landesverbandes qualifiziert. Schon das war ein riesiger Erfolg für das noch junge Team, welches überwiegend auch im nächsten Jahr noch bei den U18 Meisterschaften teilnehmen kann.

Die Vorbereitung war nicht ganz einfach, da die Mädels auf viele verschiedene Mannschaften in beiden Vereinen verteilt sind und wenig Zeit für das Einstudieren gemeinsamer Abläufe blieb. Dementsprechend war das sportliche Ziel der Trainer Thomas Kuschel und Tim Strangmann das Erreichen der Zwischenrunde und damit ein Platz unter den besten 12 Mannschaften.
Gut gelaunt und voller Vorfreude machte sich das Team begleitet von ihren Betreuern, neben Thomas und Tim waren das Michael Rehkamp (TuS) und Rene Rosenwald (VCO), sowie einigen Eltern bereits am Donnerstag auf den Weg in Richtung Stuttgart. Untergekommen ist die Mannschaft im frisch renovierten Jugendgästehaus des BSZ Leonberg, was die Erwartungen deutlich übertraf, so dass die Randbedingungen schon mal gut waren. Am Freitag standen ein letztes Training inklusive eines Testspiels gegen die gastgebende Mannschaft der Blaubären Flacht sowie ein Besuch Stuttgarts an. Im Laufe des Tages kamen dann auch noch weitere Eltern und Geschwister angereist, um eine entsprechende Unterstützung von den Rängen in den folgenden zwei Tagen sicherzustellen.
Am Samstagmorgen ging es dann um 09:00 mit der offiziellen Eröfnung und begleitet von einer gewissen Aufregung bei allen Beteiligten los. Bereits zu diesem Zeitpunkt konnte man sehen, dass die Gastgeber das Event super organisiert hatten. Angefangen bei den beiden Hallen die direkt miteinander verbunden waren, den vielen und immer hilfsbereiten freiwilligen Helfern sowie der stimmungsvollen Eröffnung.
In Summe traten 16 Mannschaften aufgeteilt auf vier 4er Gruppen in der Vorrunde gegeneinander an. Der weitere Modus war wie folgt. Die jeweils Gruppenvierten spielen im Anschluss die Plätze 13-16 aus. Die jeweils Gruppenersten sind automatisch im Viertelfinale und die Zweit- und Drittplatzierten spielen in der Zwischenrunde um den Einzug ins Viertelfinale.
Unsere Mannschaft traf im ersten Spiel auf die Mannschaft von VV Human Essen, die vom ehemaligen Beacheuropameister und jetzigem DVV Präsidenten Markus Diekmann trainiert wird. Essen spielte sehr solide und hatte in Rika Diekmann und Mila Jancar, beide Jugendnationalspielerinnen Beach, zwei sehr starke Spielerinnen in ihren Reihen, die sowohl im Angrif als auch beim Aufschlag viel Druck erzeugten. Beim TuS lief es hingegen noch nicht rund, die Abstimmung fehlte noch etwas und eine gewisse Nervosität war ofensichtlich. Am Ende stand es 16:21 und 21:25 aus Sicht des TuS.
Im nächsten Spiel trafen unsere Mädels auf den VC Eintracht Mendig, gegen die man auch schon beim U16 Turnier vor einem Jahr gespielt und gewonnen hatte. Da mit der Volleyballakademie Stuttgart als drittem Gegner ein sehr starkes Team wartete, ging es nun vermeintlich schon um Platz 3 oder 4 in der Gruppe und damit um den Einzug in die Zwischenrunde. Unser Team war von Beginn an wach und gewann, unterstützt durch die eigenen Fans, klar mit 25:18 und 25:17. Da davon auszugehen war, dass Essen im dritten Spiel gegen Mendig ebenfalls gewinnen würde, war das Ziel „Zwischenrunde“ so gut wie erreicht und die Erleichterung Spielerinnen und Betreuern deutlich anzumerken.
Stuttgart, besetzt mit mehreren Spielerinnen des dortigen Bundesstützpunktes, zum Teil mit 2. Bundesliga Erfahrung, war im dritten Spiel der erwartet schwere Gegner. Die Mannschaft des TuS spielte gut mit hatte aber beim 25:19 und 25:21 Sieg der Stuttgarter am Ende recht klar das Nachsehen.
Am gleichen Tag noch ging es nun also als Dritter der Gruppe A2, gegen den Zweiten der Gruppe B2, dem RSV Borken, der in seiner Vorrunde lediglich gegen Schwerin verloren hatte. Die Borkener, die sich als Landesmeister in NRW, einem traditionell starken Landesverband, qualifiziert hatten, gingen dabei als Favorit ins Spiel. Neben einigen Spielerinnen, die in der Oberliga aktiv sind, haben sie mit Marika Loker eine Stammspielerin der ersten Mannschaft des RSV Borken, die in der 2.Liga Pro spielt, in ihren Reihen.
Es kam aber zunächst ganz anders. Unsere Mädels legten los wie die Feuerwehr und spielten ihr bestes Spiel im ganzen Turnier, Abwehr und Annahme standen und auf Basis eines präzisen Zuspiels fanden viele Angrife über Außen, Diagonal und Mitte ihr Ziel. Der erste Satz wurde mit 25:17 gewonnen und als es im zweiten Satz 22:15 für unser Team stand, waren sich eigentlich alle sicher, dass der Einzug ins Viertelfinale gelingen würde.
Was dann passierte, ist schwierig zu beschreiben. Mit einer Reihe druckvoller Aufschläge kämpfte sich Borken unter dem lautstarken Einsatz ihrer vielen Fans Punkt um Punkt heran und mit jedem Punkt wurde die Mannschaft des TuS unsicherer. In Summe blieben sechs Matchbälle ungenutzt, der Satz ging mit 28:26 an Borken und die Enttäuschung bei den Spielerinnen war riesengroß. Im Tie Break ging es dann ganz schnell, 15:5 entschied Borken diesen für sich und zog ins Viertelfinale ein.
Nachdem die eine oder andere Träne getrocknet war, ließen Spielerinnen, Betreuer und Fans den Abend mit einem gemeinsamen Pizzaessen und der etwas tröstlichen Erkenntnis, dass man mit den guten Teams mithalten kann, ausklingen.
Nun ging also um Platz 9 -12. Im ersten Spiel am Sonntagmorgen traf man auf die Mannschaft aus Erfurt, bestückt mit vielen Landesauswahlspielerinnen zum Teil mit Regionalligaerfahrung. Auch in diesem Spiel starte der TuS sehr stark und gewann den ersten Satz deutlich mit 25:13. Leider gab es dann im zweiten Satz wieder einen Bruch im Spiel, was im ersten Satz geklappt hatte, ging jetzt plötzlich nicht mehr. Erfurt gewann diesen 25:15 und den Tie Break gegen etwas entnervte Bersenbrückerinnen mit 15:8.
Im Spiel gegen den TV 1881 Altdorf, das vermutlich jüngste Team der Meisterschaft und mit einigen Spielerinnen in seinen Reihen, die vor ein paar Wochen Vizemeister bei der U16w DM geworden sind, war dann die Luft raus. Das Spiel ging klar mit 25:10 und 25:18 an Altdorf.
Abschließend bleibt zu erwähnen, dass der TSV Turnerbund München im Endspiel gegen den Dresdener SC verdient Deutscher U18 Meister wurde. Nach der Siegerehrung traten die Spielerinnen und Betreuer gegen 18 Uhr die Heimreise an.
Was bleibt als Fazit?
- Ein großartiges und unvergessliches Erlebnis für die Mannschaft, Betreuer und Fans mit einem bemerkenswerten12. Platz!
- Ein ausgeprägter Teamgeist insbesondere bei den Mädels, die nur sehr wenig oder sogar keine Einsatzzeit hatten. Besonders hervorzuheben ist hier Leonie, die im Wissen wenig
Einsatzzeit zu bekommen, zwischen ihren Abschlussprüfungen am Donnerstag und Montag, komplett dabei war, um die Mannschaft zu unterstützen.
- Superengagierte Trainer und Betreuer, die Urlaub und Freizeit für die Mädels „opfern“ und sich neben ihrer eigentlichen Verantwortlichkeit noch als Vermittler/Psychologe mit den unterschiedlichsten Erwartungshaltungen der Spielerinnen und der Eltern auseinandersetzen müssen.
- Eine erfolgreiche Kooperation zwischen TuS Bersenbrück und dem VCO, mit tollen Spielerinnen, Betreuern und Eltern auf beiden Seiten.
- Die Erkenntnis, dass von den elf Mannschaften, die vor dem TuS platziert sind, sich zehn in einem auf den Leistungssport ausgerichtetem Umfeld bewegen, sei es durch Bundesstützpunkte oder durch Kooperationen mit Schulen (Partnerschule des Volleyballs in Essen, Volleyball Akademie Borken, Elite Schule des Sports in Erfurt, Sportschule Potsdam), die ein Nebeneinander von sportlicher und schulischer Ausbildung ermöglichen.
- Das gesangliche Repertoire der Fans wurde deutlich ausgebaut – „Hurra, das ganze Dorf ist da!“ ·•�-
- Wen wir als TuS oder VCO jemals eine Deutsche Meisterschaft ausrichten sollten, dann machen wir es wie die Blaubären Flacht, das war großartig!