Stimmen zum 3:0-Derbysieg von den Spielerinnen und Coaches
GUNNAR KRAUS (Trainer VC Osnabrück)
„TROTZDEM IST EIN 3:0 EIN 3:0“
„Ich bin sehr zufrieden mit dem klaren Sieg: man sieht aber immer noch unsere Baustellen, obwohl wir an denen Arbeiten. Trotzdem ist ein 3:0 ein 3:0, das kriegst du nicht geschenkt. Ich finde,; den dritten Satz haben meine Mädels gut gespielt und ihn nicht aus der Hand gegeben, als es eng wurde. – Dass wir 3:0 gewonnen haben, dazu hat aber auch beigetragen, dass bei Lohne Mailin Kreymborg nicht dabei war, die ist für die ein Riesenfaktor. Viele Mannschaften haben nur eine gute erste Sechs, Sieben oder Acht in der Liga und eine nicht so gute zweite Reihe. Und wenn dann jemand fehlt, bricht alles zusammen.. – Am Anfang haben wir uns nicht unbedingt mit Ruhm bekleckert, aber heute haben wir immer weiter gemacht. Mein Trainerkollege Philippe sagt immer: Man muss nicht immer in allen Belangen geil sein, um Spiele zu gewinnen. – Die Moral war durchweg gut, die Aufschläge. Und ansonsten haben alle viele gute Aktionen gehabt. – Der Druck heute war für uns genauso groß wie letztes Mal in Leschede, wir mussten den Auswärtssieg bestätigen. Jetzt müssen wir Aachen noch gut gestalten, dann können wir richtig schön Weihnachten feiern. Dann wäre der Trend sichtbar, in eine andere Tabellenregion in dieser Liga zu kommen. Aber, wenn das Wörtchen wenn nicht wäre, da haben wir nächste Woche noch eine Aufgabe. – Zu Linda: Linda hat alles mitgemacht, was man mit einem Verein mitmachen kann – mehrere Aufstiege, Abstiege, Krisen und große Erfolge. Schön war, an was ich mich erinnere, die Sportlerehrung im Alando vor Corona, was für uns ein Großereignis war. Linda ist die Spielerin, die ich am längsten kenne und ich hoffe, dass sie jetzt nicht verschwindet durch ihre Schwangerschaft.“
LISANNE MASSELINK (Kapitänin und MVP Gold VC Osnabrück)
„ES LÄUFT GERADE SEHR GUT “
„Es war nicht unser bestes Spiel bisher mit einigen blöden Fehlern. Trotzdem haben wir so konstant genug gespielt, dass Lohne keine Chance hatte. Vielleicht hat Lohne heute nicht seinen besten Tag gehabt, das haben wir selber aber leider auch schon erlebt. – Im dritten Satz hat Lohne nach der Pause umgestellt, die haben eine andere Formation gewählt und auch andere Bälle gespielt. Dadurch haben wir uns etwas aus dem Konzept bringen lassen und oft falsch gestanden. So sind einige Fehler passiert, die nicht passieren dürfen. Aber ich habe nie daran gezweifelt, dass wir das Spiel gewinnen. Vor dem Spiel war mir nicht Bange. Viele Zuschauer, ein voller VIP-Bereich am Spielfeldrand, eine geile Stimmung – zuhause mache ich mir keine Sorgen. Dazu haben wir den Auswärtsbann gebrochen, es läuft gerade sehr gut. Die Entwicklung ist deutlich sichtbar. Im Training sind fast immer alle da, dadurch werden wir eingespielter. Dazu kommen ein paar personelle Umstellung, Maya zum Beispiel über Aussen. Das funktioniert ebenfalls super. Ich finde, wir haben sehr viel Potenzial. Das sieht man an unseren Wechseln momentan, die immer neue Impulse bringen.“
LINDA DIECKMANN (VCO-Urgestein nach ihrem letzten Spiel)
„ICH BIN EIN BISSCHEN TRAURIG; ABER AUCH DANKBAR“
„Wie ist das Gefühl? Ich bin ein bisschen traurig, aber auch dankbar, dass wir nochmal so ein Spiel gezeigt haben. Ich habe heute mal dran gedacht, wo ich als Kind vor 23 Jahren das erste Mal zum Volleyball gegangen bin. Insgesamt bin ich mega dankbar für den heutigen Spielverlauf, und dass wir 3:0 gewonnen haben. Wir hatten nicht unseren besten Tag, waren aber deutlich besser als Lohne. Lohne war in de Abwehr stark, wir haben die Angriffsbälle endlich mal konsequent totgemacht – Es ist ein perfekter Abschluss, ich kann die Mannschaft jetzt mit einem guten Gefühl weiterspielen lassen. Agatha macht es super als Zuspielerin, die Mannschaft insgesamt auch. – Unser Spiel wird von Woche zu Woche immer besser. Heute haben wir gezeigt, dass wir konstanter spielen können. Wir wollten gegen Lohne gewinnen, wir wollten zuhause gewinnen, das haben wir sehr gut gemacht. – Ich denke im Zuspiel kriegen wir das ohne mich hin. Agatha hat die letzten Spiele ja schon immer fast alleine gespielt. Das Team hat auch schwächere Phasen aufgefangen. Dazu haben wir noch Lena, die ab und an aushilft, um Agatha mal die ein oder andere Pause geben zu können. – Wir stehen jetzt auf einem Mittelfeldplatz in der Tabelle, das ist ein realistisches Ziel für diese Saison. Da sollten wir bleiben.“
STEFFEN MOLDE (Trainer Blau-Weiss Lohne)
„INSGESAMT KÖNNEN WIR UNS HEUTE PRINZIPIELL NICHTS VORWERFEN“
„Mailin (Kreymborg) liegt seit gestern im Bett, aber im Endeffekt dürfen wir die klare Niederlage nicht nur an einer Spielerin festmachen. Natürlich hat uns Mailin gefehlt, aber weniger als Leaderin, sondern als wichtiger Teil unserer eingespielten ersten Sechs. Mailin kriegt wahnsinnig viele Pässe, weil es funktioniert. Wenn eine Spielerin vielleicht 50 Pässe in einem Spiel bekommt, müssen die umverteilt werden, wenn die fehlt. Das ist natürlich nicht eins-zu-eins auf eine andere Position machbar. Das heißt dann, jeder muss ein bisschen mehr leisten. Das haben wir heute nicht immer hinbekommen. – Außerdem haben wir die ersten zwei Sätze nicht so gut aufgeschlagen wie wir es nötig gehabt hätten. Das war im dritten dann besser, deshalb konnte wir dann das Spiel eng halten. Und wir haben in den falschen Momenten Serien für den Gegner zugelassen. Serien passieren, wir sind noch ein sehr junges Team, das darf man nicht vergessen. Aber die Serien darfst du natürlich nicht in der Crunchtime bekommen, wenn es auf 20 zugeht. – Insgesamt können wir uns trotz der angesprochenen Dinge heute prinzipiell nichts vorwerfen, wir haben alles probiert, was ging. Im dritten Satz haben wir besser angenommen und aufgeschlagen, dadurch konnten wir automatisch unsere Spielstruktur mehr beruhigen und auch vermehrt über die Mitte spielen. In den ersten beiden Sätzen war das kaum zu sehen. – Jeder schlägt gefühlt jeden in der Liga. Insgesamt können wir bislang gut zufrieden sein. Wir haben ein Spiel weniger, spielen aber nächste Woche gegen TVA Hürth zuhause, für mich der Meisterschaftsfavorit. Nächste Woche wird also nochmal schwerer als heute. Alles im allen bin ich total zufrieden, denn wir spielen als Aufsteiger mit einer 15-jährigen Libera, einer 16-jährigen Zuspielerin und dazu mit vielen nicht höherklassig erfahrenen Spielerinnen. Dafür ist das gut und wir dürfen nicht zu viel kaputt reden. Trotzdem sehe ich das so: wir haben eine gute Vorarbeit bisher geleistet, es liegen trotzdem noch viele Aufgaben vor uns, wenn wir in der Liga bleiben wollen und das aus eigener Kraft. Aber, wir haben die Zeit und es ist nicht so, dass wir in der Hinrunde nur zwei Spiele gewonnen haben. – Man darf sich jetzt schon aufs Rückspiel freuen. Kurze Wege, der VCO macht das toll hier mit der Stimmung, es ist ein cooles Event. Von so etwas nehmen meine jungen Spielerinnen immer was mit.“