VCO-Damen I freuen sich auf Zugang mit Bundesligaerfahrung
OSNABRÜCK. Die VCO-Damen I mussten sich vor der Saison schweren Herzens von Mittelblockerin Anne Löchert verabschieden. Der Blick geht dennoch nach vorne und eine, die die Lücke sportlich schließen soll ist Maya Sendner. Die 20-Jährige stammt aus der Region Osnabrück und kehrt mit vielen hochkarätigen Erfahrungen aus der Jugendnationalmannschaft und Bundesliga in heimatliche Gefilde zurück. Herzlich willkommen Maya bei den VCO- Damen I.
DIE WURZELN LIEGEN BEIM SC HALEN
Angefangen hat Maya Sendner mit dem Volleyball im Alter von acht Jahren. Mayas Eltern spielten oft und gerne hobbymäßig und so kam sie in der Halle schnell gemeinsam mit ihrem Bruder mit der Sportart in Berührung. Sendners erste Trainerin beim SC Halen, ihrem westfälischen Heimatverein, war eine Grundschullehrerin – eine gute Synergie, die in der Folge große Früchte tragen sollte.
Mit zunehmenden Alter wurde ihr Talent für den Volleyball nämlich sichtbar und die Mittelblockerin qualifizierte sich über den Landeskader für den Juniorinnen-Nationalkader. Die Empfehlung hieß dort: Wechsel an einen Bundesstützpunkt. Und so entschied sich Maya Sendner im Sommer 2019 nach einer Probewoche zum Wechsel zum VCO Münster. Drei Jahre VCO und ein Schulwechsel ins Sportinternat führten gar zum ersten Einsatz in der Bundesliga für den USC Münster.
Ganz besonders bleiben zwei Ereignisse in Erinnerung, wie die 1,90 Meter große Mittelblockerin verrät. „Zum einen ist das das Qualifikationsturnierfür die U16 EM in Polen und zwar dort das Endspiel gegen den Gastgeber. Die sind in Polen alle total volleyballverrückt, Es war super, super laut und wir haben gewonnen. Es war ein total geiles Spiel“, funkeln bei Sendner die Augen in Erinnerung an die tollen Momente. „Und mal Bundesliga spielen, als Kind träumt man immer davon. Ich konnte per Doppelspielrecht beim USC Münster aushelfen und dann ist dort jemand ausgefallen. Ich wurde zwischen Weihnachten und Neujahr 2021 von der Cheftrainerin angerufen und als Ersatz nach Vilsbiburg mitgenommen“, so Sendner. „Und da hat sich noch eine weitere Mittelblockerin verletzt und ich stand dann plötzlich auf dem Feld mit 17 Jahren. Wir haben fünf Sätze gespielt und ich habe mir so in die Hose geschissen.“
ZULETZT IN DER 1. LIGA BEIM VC NEUWIED
In der Folgezeit im Frühjahr 2022 kam schließlich der VC Neuwied 77 ins Spiel. Das Team aus der Nähe von Koblenz verfolgte nach dem Bundesligaaufstieg 2021 die Philosophie „U23-Plus“ mit jungen deutschen Spielerinnen und da passte Maja Sendner ab 2022 perfekt rein. „Es war, obwohl wir viel verloren haben, was Großartiges, gegen Spielerinnen zu spielen, die man sonst nur aus dem Fernsehen kannte“, beschreibt die 20-Jährige ihre Eindrücke aus der 1. Bundesliga. „Man kann Neuwied sicher nicht mit Schwerin oder Potsdam vergleichen, aber es war dennoch alles sehr professionell. Der Druck war schon extrem hoch. Du hast zwei Trainingseinheiten und hast deine Leistung zu liefern. Du hast die Pflicht, zur Physio zu gehen“, erzählt Sendner. „Alles wird für dich auf- und abgebaut am Spieltag. Und kleine Kinder wollen mit dir Fotos machen.“
Im Januar diesen Jahres ging das Kapitel Neuwied allerdings jäh zu Ende. Die „Deichstadtvolleys“ meldeten im Dezember 2023 Insolvenz an und stellten nach dem 27. Januar, nach dem letzten Zwischenrundenspiel beim USC Münster, den Spielbetrieb ein.
NEUSTART BEIM VCO IN DER 3. LIGA
Maya Sendner möchte nach den Profierfahrungen jetzt ihre berufliche Zukunft in den Vordergrund stellen, nebenbei aber auf leistungsorientiertem Niveau weiter Volleyball spielen. Da passen die ambitionierten Ziele des VCO und ihre perfekt zusammen. „Ich hatte noch Gespräche mit einem Erstligisten, aber ich denke, dass sich das hier mit dem VCO gut anfühlt. Ich kannte Gunnar von früher, weil ich schon mal mittrainiert hatte, bevor ich nach Münster ins Internat gegangen bin. Ich hab ihn angeschrieben und mich jetzt für diesen Weg entschieden“, ist Maya Sendner mit dem Wechsel aus der 1. runter in die 3. Liga voll im Reinen. „Wir haben mit Neuwied viel verloren, es waren zwei harte Jahre. Und irgendwann geht sowas auch an die Psyche.“
Nun will sich die Mittelblockerin beim VC Osnabrück wieder den Spaß am Volleyballsport zurückholen. „Die Truppe hier ist ganz lustig und ich denke das passt“, ist sich Sendner ziemlich sicher. „Ich werde versuchen, meinen Mitspielerinnen zu helfen und durch meine Erfahrungen Tipps zu geben, gerade den Jüngeren. Und dann fegen wir einfach die 3. Liga weg“. Aber ehrlich, es wäre schön, wenn wir im oberen Mittelfeld landen und ein paar Gegner wegballern. Einfach Spaß haben, dann läuft´s“, so Osnabrücks neue hoffnungsvolle Mittelblockerin.