VCO-Damen I drehen zwischenzeitlich auf, verlieren dennoch 1:3 gegen USC Münster II
OSNABRÜCK. Nach über zwei Jahrzehnten ist der höherklassige Volleyball nun endgültig zurück in Osnabrück, der Samstagabend war beim ersten Heimspiel der Saison Werbung für den VCO im Speziellen, aber auch für den temporeichen Sport im Allgemeinen. Warum? Ganz einfach, die Volleyballerinnen des VC Osnabrück überzeugten gegen den letztjährigen Vizemeister USC Münster II mit einer guten Teamleistung und boten einem Meisterschaftsfavoriten trotz einer 1:3 (15:25, 25:12, 17:25, 15:25)-Niederlage einen großen Kampf. Besonders der zweite Satz war aus Osnabrücker Sicht vor guter Kulisse in der Schlosswallhalle atemberaubend, in dem vor allem Außenangreiferin Lotta Lorenz (MVP Silber) dem Spiel der Heimmannschaft ihren Stempel aufdrückte.

KRAUS: „WIR HABEN DEN VIZEMEISTER GEÄRGERT“
„Es war trotz der Niederlage ein geiler Abend. Erstes Heimspiel; und wir haben den ersten Satz gegen so ein Team in der 2. Liga gewonnen“, fasste VCO-Coach Gunnar Kraus, der zusammen mit seinem Trainerkollegen Philippe Quistorff bislang einen guten Job gemacht hat, seine Eindrücke zusammen. „Auch drumherum, organisatorisch hat vieles schon geklappt. Der Supervisor der 2. Liga war recht zufrieden. Wir haben den Vizemeister geärgert, das ist für uns erstmal wichtig zu wissen. Münster hat aber im dritten und vierten Satz gezeigt, wie es ist, wenn man wenig Fehler macht“, so der VCO-Trainer.
Julia Bartholomaeus, die im vergangenen Jahrzehnt den kompletten VCO-Weg von der Oberliga bis jetzt in die 2. Liga mitgemacht hat, war nach der Partie die Freude über den schönen Abend ins Gesicht geschrieben. „Das Spiel war mega, wir sind voll stolz. Wir, der VC Osnabrück, wir haben den ersten Satz in der 2. Liga gewonnen. Das kann man doch gar nicht glauben“, strahlte die 36-jährige Libera.„Dass wir unser Spiel im zweiten Satz so durchgezogen haben, war für mich ein Traum“, meinte Bartholomaeus.
VCO KÄMPFERISCH, MÜNSTER KOMPAKT UND ATHLETISCH
Im Vorfeld war klar gewesen, dass für den Aufsteiger aus Osnabrück gegen dieses erfahrene Team aus Münster nur bei optimalem Verlauf etwas zu holen sein würde. Die Gäste aus Westfalen hatten in den letzten beiden Jahren die 2. Liga Nord immerhinjeweils als Zweiter abgeschlossen. Und Münster IIpräsentierte sich auch gleich als kompakte, athletische Einheit, die im ersten Satz mit Schlagkraft und einer enorm beweglichen Feldabwehr ihr Leistungsvermögen direkt unter Beweis stellte. Druckvolle Aufschläge und die Wucht der Diagonalspielerin Rebecca Schäperklaus (MVP Gold) machten den VCO-Damen, die mit der gleichen Startformation begonnen hatten wie in Schwerin, enorm zu schaffen – Endstand 15:25.
Wer jetzt gedacht hätte, die Partie wird eine deutliche Angelegenheit, der sah sich getäuscht. Osnabrück hakte den Satz ab und spielte sich fortan mit der Kulisse im Rücken in einen wahren Spielrausch. Bei Münster klappte die Annahme nicht mehr wirklich, der VCO begeisterte in der Phase mit zahlreichen Aufschlag-Assen, konzentrierter Blockarbeit und zielstrebigen Angriffspunkten über Kapitänin Lisanne Masselink und der völlig befreit aufspielenden Lotta Lorenz. Beim 13:5-Zwischenstand rieben sich viele auf VCO-Seite die Augen – auch Münsters Trainer Nils Kaufmann, der noch mit einigen Wechseln versuchte, den Gegner aus dem Rhythmus zu bringen. Das gelang nicht, weil beim Gastgeber auch in der Abwehr kein Ball mehr verloren gegeben wurde. Beim 25:12 und 1:1-Satzausgleich stand die Halle Kopf.
Zunächst hielt der Flow des VCO auch im dritten Durchgang an. Nach einem schönen Block von Jolina Tönsing nahm Münster beim 9:5 für Osnabrück seine erste Auszeit. Danach drehte sich die Partie ein weiteres Mal. Die Gäste zeigten ihrerseits eine Reaktion und forcierten das Tempo mit druckvollen Aufschlägen und einer kampfstarken Block-Feldabwehr. Münster glich zunächst zum 11:11aus und verschaffte sich auch dank wachsender Osnabrücker Eigenfehlerquote einen entscheidenden Vorsprung – Entstand Satz drei 17:25. Daraufhin ließ der Widerstand auf VCO-Seite sichtbar nach, letztlich spielte Münster um die auffälligen Angreiferinnen Carolin Beining und Rebecca Schäperklaus Durchgang vier und die Partie mit 25:15 und einem 3:1-Erfolg nach Hause.
NÄCHSTES SPIEL NACH DREI WOCHEN SPIELPAUSE
Auf die VCO-Damen wartet nun erst einmal eine dreiwöchige Spielpause, ehe es für den Aufsteiger in der 2. Liga Nord weiter geht. Danach steht am Samstag, 25. Oktober um 19.30 Uhr das nächste Heimspiel gegen SC Potsdam II an, bei dem nicht nur ein Satz, sondern endlich auch der erste Sieg gelingen soll.