AM SCHLOSSWALL GLEICH GEGEN FAVORITEN

Derby: VCO-Damen I empfangen beim ersten Zweitliga-Heimspiel USC Münster II

OSNABRÜCK. Ende der 90er-Jahre gab es durch das Herrenteam des SSC Dodesheide die letzten Volleyball-Bundesligaspiele in Osnabrück. Jetzt schlagen die Damen des VC Osnabrück in der Hasestadt ein neues Kapitel Volleyballgeschichte auf, wenn am Samstag (27.9,) um 19.30 Uhr die Mannschaft von USC Münster II im Rahmen der 2. Liga Nord in der Schlosswallhalle zu Gast ist. Derbytime am Samstagabend, Aufsteiger gegen Favoriten – die Fans dürfen sich wieder auf ein attraktives Sportevent freuen, was die VCO-Heimspiele bereits in den letzten Jahren unter Beweis gestellt haben.

Bild: Marc Köller

QUISTORFF: „WENN ES GLEICH GUT LÄUFT, WIRD UNS DAS PUBLIKUM TRAGEN“

Die Volleyball-Bundesliga ist zurück in Osnabrück. Die Ausgangslage vor dem Derby zwischen dem niedersächsischen Aufsteiger und dem westfälischen Vorjahres-Vizemeister ist klar: Die Gäste aus Münster sind eindeutiger Favorit, die Volleyballerinnen des VC Osnabrück gehen auf der anderen Seite als ehrgeiziger Außenseiter in die Partie, der in der vergangenen Saison vor heimischer Kulisse meist ein paar Extraprozente rauskitzeln konnte. 

Die VCO-Damen verloren am vergangenen Wochenende ihre Auftaktpartie beim Schweriner SC II etwas unter Wert mit 0:3(16:25, 23:25, 23:25). Fast alle Spielerinnen sind nach wie vor fit, lediglich Merit Dresing plagte sich unter der Woche weiter mit Rückenproblemen. Münster II siegte souverän gegen den RC Sorpesee mit 3:0 (25:21, 25:23, 25:17). Die VCO-Coaches Philippe Quistorff und Gunnar Kraus schicken ihr Team mit aller Gelassenheit ins erste Heimspiel, wohl wissend, dass gegen diesen Gegner nichts zu verlieren ist. Im Rückblick gibt es einige positive Aspekte bei der Niederlage in Schwerin. „Wir haben zwei Sätze nur mit zwei Punkten verloren, das ist jeweils ein Ball. Nach dem nervösen ersten Satz sind wir immer besser geworden und haben voll auf Augenhöhe gespielt. Diese Erfahrung müssen wir noch sammeln, wir haben gerade am Anfang zu viel Respekt gezeigt“, versucht Quistorff einen wichtigen Lernfaktor zu skizzieren.

In Hinblick auf Münster wünscht sich der VCO-Coach einen guten Start ins Spiel und volle Unterstützung von den Rängen. „Wenn es gleich gut läuft, wird uns das Publikum tragen, das wird helfen. Aber Münster ist eine erfahrene Mannschaft, ob die sich von der Atmosphäre beeindrucken lassen, denke ich eher nicht“, so Quistorff. „Münster wird hier hin zum Aufsteiger kommen, um drei Punkte zu holen. Wir müssen mutig und offen spielen und Punkt für Punkt angehen. Gegen so einen Gegner können wir erneut eine ganze Menge lernen“, sagt der französische Ex-Nationalspieler.  „Der Spielplan ist so, das wussten wir. Das erste Spiel haben wir gut mitgehalten und jetzt müssen wir auch wieder schauen, was geht und das Beste daraus machen“, meint Philippe Quistorff. 

Die 18-jährige Außenangreiferin Lotta Lorenz bot in Schwerin ein mutiges Zweitligadebüt und freut sich nun auf das Spiel vor heimischer Kulisse. „Wir haben alle richtig Bock, die geile Stimmung, die eigenen Fans im Rücken, dann ist es nochmal was anderes“, freut sich Lorenz. „Das ist sicher wieder ein starker Gegner, aber wir müssen wie in Schwerin unser Spiel machen und schauen, was dann möglich ist.“

USC MÜNSTER II ZULETZT ZWEIMAL VIZEMEISTER

Der USC Münster hat im deutschen Frauen-Volleyball als fester Bestandteil der Bundesliga seit Jahrzehnten einen guten Namen. Anders als zuletzt bei Schwerin II, die in ihrer Reserve Talente ausbilden, setzt der westfälische Universitäts-Sportclub in seiner 2. Mannschaft auf viele routinierte Spielerinnen, die Bundesligaerfahrung besitzen und nun mit etwas weniger Aufwand als früher ihr Hobby betreiben. In den letzten beiden Jahren reichte es jeweils zu Platz zwei in der 2. Liga Nord.

Das Trainerteam besteht aus Marvin Mallach, Nils Kaufmann und der spielenden Co-Trainerin Ines Bathen (35, Nr. 17, Außenangriff). Gegen Sorpesee erhielt Außenangreiferin Anna Siebert (33, Nr. 8) die MVP-Goldmedaille. Weitere Leistungsträgerinnen sind Rebecca Schäperklaus (33, Nr. 6, Diagonal) und Carla Fuchs (21, Nr. 9, Zuspiel). Letztere wird ein Wiedersehen mit Maya Sendner auf Osnabrücker Seite feiern, die gemeinsam einst für den VC Neuwied in der 1. Liga spielten.