Stimmen zur ersten Saisonniederlage von den Spielerinnen und Coaches
GUNNAR KRAUS (Trainer VC Osnabrück)
„WIR MÜSSEN DIE ERKENNTNIS MITNEHMEN, DASS ES SO NICHT REICHT“

„Es ist schmerzlich, aber nur ein bisschen. Sowas musste irgendwann passieren. Die Gegenwehr von Spelle war großartig und darauf waren wir nicht eingestellt. Ich wusste, wie Stefan als Trainer jedes Jahr mit seiner Mannschaft arbeitet und sie weiterentwickelt. Wir haben darüber geredet, was uns hier erwartet. Aber da helfen glaube ich Worte nicht. – 21:17 im zweiten Satz, da haben wir unser Spiel einfach nicht durchgespielt. Solche Spiele gehören dazu, und das wird zu unserer Weiterentwicklung beitragen. – Wir sind bisher ohne Gegenwehr so durch diese Liga gerollt und waren auf solch ein Spiel wie heute mental nicht vorbereitet. Spelle hat sich kontinuierlich gesteigert in der Saison und auf uns gut vorbereitet. Und im heutigen Spiel haben sie sich auch noch während des Spiels gesteigert, immer weiter, immer weiter. Am Anfang hatte Spelle nur ein gutes Element, den Außenangriff, das war am Ende ganz anders., Die waren dann in allen Belangen sehr stark. – Unsere Annahme und unser Block waren nicht gut, im letzten Satz haben wir auch noch ohne Aufschlag gespielt. Hätten wir im vierten Satz mutiger aufgeschlagen, hätten wir es noch gedreht. — Auf der anderen Seite muss man aber auch sagen, dass die ihre Angriffsschläge sehr hoch angesetzt haben, das schafft kein anderes Team in der Liga. Wir haben dennoch in einigen Bereichen Fehler gemacht, die wir mittlerweile sonst ohne Druck nicht mehr machen. – Heute war zum ersten Mal richtig Druck seit März letzten Jahres, also hatten wir fast ein Jahr lang keinen Druck mehr. Dann ist das halt mal so. Ich glaube aber, dass uns dieses Spiel für das nächste Auswärtsspiel bei Blau-Weiß Lohne sehr gut vorbereitet hat. Das Spiel dort wird auch anstrengend und wir müssen und werden dort besser spielen als heute. – Wir müssen die Erkenntnis mitnehmen, dass es so nicht reicht. Wir müssen jetzt eine Reaktion zeigen. – Zu den letzten Minuten und den Auszeiten möchte ich nur sagen: die dürfen sich schon freuen und das angemessen zelebrieren. Die haben aber im Augenblick des Erfolgs ein bisschen übertrieben. Ich gönne ihnen absolut den Sieg, es hat trotzdem ein Geschmäckle.“
MARIEKE ZINK (Zuspielerin VC Osnabrück und MVP Silber)
„WIR LERNEN DA VIEL RAUS“
„Es fühlt sich schwer an. Ich hoffe, dass wir daraus lernen, denn es kommen jetzt noch viele solcher Spiele mit schweren Gegnern. Ich glaube aber, dass wir von hier was mitnehmen. So eine Situation wie im zweiten Satz ist übel und das darf uns nicht wieder passieren, dass wir so eine Serie bekommen wie nach dem 21:17. — So kommen wir nicht voran. Vielleicht ist so eine Niederlage trotzdem mal gut, wir lernen da viel raus. Wir müssen schauen, wo sind unsere Stärken und Schwächen? Woran müssen wir arbeiten, was müssen wir besser machen? Woran hat es gelegen? Wo müssen wir in den nächsten Spielen unseren Fokus legen? – Demnächst haben wir mit Lohne wie heute wieder ein Auswärtsspiel. Da wird ähnlich wie heute viel los sein. Wir haben jetzt zwei Wochen Zeit, davor kommt das Oldenburg-Spiel. Das müssen wir auch erst mal unbedingt gewinnen. Da haben wir aber den Vorteil, dass das Spiel zuhause ist. Heute waren wir auswärts, das ist ein großer Unterschied. So viele gegnerische Zuschauer, kennen wir nicht Im Gegensatz dazu haben wir zuhause gegen Oldenburg unsere Fans. Die bringen viel Unterstützung, deshalb habe ich die Hoffnung, dass das unser Pluspunkt ist. Aber dort müssen wir auch erstmal reinhauen und es besser machen als heute. – Das waren hier heute wahnsinnig viele Fans, richtig gute Stimmung für die anderen. Ich finde es aber eigentlich geil, wenn solch tolle Stimmung ist, auch wenn die alle für die anderen sind. Das nehme ich für mich selbst mit, man muss das ja nicht immer gegen sich sehen. Die Atmosphäre war echt cool. Fazit: So eine Niederlage gehört dazu, sonst würde man sich nicht über Siege freuen, so sehe ich das.“
STEFAN JÄGER (Trainer SC Spelle-Venhaus)
„WIR WUSSTEN, DASS WIR NICHTS ZU VERLIEREN HABEN“
„Ich glaube, ich habe heute mehr geschwitzt als die Mädels. Aber das ist normal. Egal gegen welchen Gegner, ich leide mit. Und wenn wir dann nicht nur gegen Osna, sondern auch gegen das Schiedsgericht spielen, dann ist es für mich halt großes Leiden, aber am Ende auch große Freude – Es war auf jeden Fall ein optimales Spiel von uns. Wir wussten, dass wir nichts zu verlieren haben. Wir sind weit über Soll, was Punkte und Platzierung betrifft. In Zeven haben wir das erste Mal ein Spiel durchgezogen und wollten heute das kloppen, was geht. Das haben wir mitgenommen und Osna konnte nur verlieren. Die haben einen hohen Anspruch und das zurecht, Osnabrück wird auch definitiv aufsteigen und dann in der 3. Liga eine gute Rolle spielen. Davon bin ich fest überzeugt. Uns war klar, wir haben keine Chance, also nutzen wir sie. Genau das haben wir hingelegt. – Unsere großen Stärken waren Feldverteidigung, Kampfgeist, die Außenangreiferinnen – aber auch der Aufschlag. Wir haben sehr platziert aufgeschlagen, sodass wir die Mitte von Osnabrück rausnehmen konnten und haben dann gute Block-Defense gespielt. Damit bin ich mega zufrieden. – Wir haben uns in puncto Routine klar weiterentwickelt. In der letzten Saison hätten wir so ein Spiel auf jeden Fall verloren. Ich sage immer: es geht um den nächsten Ball. Wir haben gelernt abzuhaken, wie der Spielstand ist oder ob wir reihenweise Punkte verlieren. – Zu den Augenblicken am Schluss möchte ich nur sagen: dass das beim Gegner nicht gut ankommt, weiß ich. Das wäre mit der doppelten Auszeit bei mir auch nicht auf Gegenliebe gestoßen. Die Aktion war aber in keinster Weise gegen Osnabrück gerichtet und ein verfrühter Siegestanz, sondern galt ausschließlich unseren einzigartigen Fans. In all unseren Spielen wird hier abgefeiert und daraus ein faszinierendes Event mit Gänsehautmomenten gemacht. Wenn das anders angekommen ist, entschuldige ich mich. Sicher sind Spiele gegen uns hitzig und emotional, aber nicht unfair oder unsportlicher Art. — Wir bedanken uns bei Osnabrück für das tolle und faire Spiel. Für das vom VCO gesteckte Ziel Aufstieg in die 3. Liga drücken wir von unserer Seite fest die Daumen und sind überzeugt davon, dass das verdient klappen wird.“