VCO-DAMEN I GEWINNEN GEGEN DÜSSELDORFER SC 

Stimmen zum 3:2 gegen den Drittliga-Tabellenführer von den Spielerinnen und Coaches 

GUNNAR KRAUS (Trainer VC Osnabrück)

ICH BIN SEHR STOLZ UND ERLEICHTERT“

„Ich bin sehr stolz und erleichtert, weil der Sieg uns Rückenwind für die kommenden wichtigen Spiele gibt – Man kann den Mädels nur die ganzen Glückwünsche zuschieben, dass wir das heute geschafft haben. Wir als Trainer haben versucht zu helfen, aber letzten Endes haben sich die Mädels nach dem 0:2-Rückstand in der Pause den Kopf gewaschen und dann endlich ein hohes Niveau durchgespielt“: – Ich war schon mit dem ersten Satz zufrieden, da hat uns nur eine kurze Schwächephase den Satz gekostet. Wenn wir so weiterspielen, habe ich da gedacht, wäre es auch bei einem 0:3 eine akzeptable Leistung, Unser Ziel ist es ja, Konstanz rein zu kriegen. Der zweite Satz bleibt dann aber wieder ein Mysterium. – Bei Düsseldorf hat man das Selbstbewusstsein gemerkt. Die kommen hier her als Aufsteiger und haben alle Spiele gewonnen, dann hast du richtig dicke Eier. Das konnte man sehen. Wir wussten aber auch, dass sie alle ihre Spiele und Sätze eigentlich immer knapp gewonnen haben. Darauf haben wir gehofft, dass wir es in der Crunchtime eng ist, dass wir die dann packen, wo wir gut sind. — Die Pause, unser tolles Publikum und auch der Gegner haben uns ins Spiel zurückgeholt. Wir haben uns aufgebaut, weil wir gehofft haben, dass die das Niveau der ersten beiden Sätze als ebenfalls ehemaliger Regionalligist nicht halten können. Und dann ist es gelaufen. – Düsseldorf hat um jeden Ball gefightet, die haben niemals aufgegeben, erstmals eigentlich im vierten Satz. Ich fand, dass sie ab dem dritten Satz schon etwas nachgelassen haben, was uns aufgebaut hat. Unsere Stärken waren heute die Konstanz ab dem dritten Satz, der Aufschlag und Dina. – Dass wir den Tiebreak gewonnen haben, hat mit dem zuletzt verlorenen Tiebreak gegen Köln zu tun. Das hat die Mädels sehr geärgert. Wir haben heute Bingo gespielt mit Dreier-Serien. Wir wollten mehr Serien spielen als der Gegner. Und so sind wir auch in den Tiebreak gestartet. Das 3:0 am Anfang hat uns sehr geholfen, den Tiebreak zu gewinnen. – Dinas Leistung hat sich im Training angedeutet, sie ist super fleißig und schont sich nicht. Sie hat Bälle gekriegt, die Julia vielleicht nicht bekommen hätte. Dina hat aber noch nicht die Erfahrung in der Annahme, dafür ist sie andererseits ein Arbeitstier. Sie hat richtig gut performt. Man kann deshalb seit heute sagen: auf der Libera-Position ist der Wettkampf eröffnet.“ 

DINA DELL (Libera und MVP Gold VC Osnabrück)

ICH BIN BAFF

„Ich bin baff, mit dem Sieg hätte ich nicht gerechnet, ganz ehrlich. Wir haben eine tolle Leistung gebracht, gerade im dritten und vierten Satz. Da haben wir das abgerufen, was wir können. Die Pause nach dem 0:2 hat uns dabei nochmal gepusht: – Uns hat motiviert, dass Gunnar und Philippe in der Pause gesagt haben, dass Düsseldorf immer den dritten Satz verliert. Dann war das tatsächlich so und wir sind richtig in unser Spiel gekommen. –  Das Publikum macht sehr viel aus, aber es muss auch was von uns kommen. Wenn es knapp wird, sind wir da, dann kriegen wir immer den Kick, so mein Gefühl. – Für mich war es heute nicht so leicht, zum ersten Mal in der Startformation. Deshalb habe ich es gar nicht geglaubt, MVP Nummer neun, dass das ja meine Nummer ist. Ich bin noch immer baff. Ich merke aber, dass ich mit Druck gut umgehen kann, dass ich gleich funktioniere. Ich bin trotzdem einfach sehr, sehr froh, ich freue mich riesig. Ein toller Abend, wir gehen jetzt zusammen (im Sonnendeck, VCO-Party) feiern.“ 

ENNO SCHULZ (Trainer Düsseldorfer SC

UNSERE WELT IST NACH WIE VOR IN ORDNUNG“ 

„Die Niederlage tut nicht sonderlich weh, auch wenn es unsere erste ist. Wir spielen bisher eine sehr gute Saison und haben heute gegen einen sehr guten Gegner einen Punkt geholt. Wir haben es realistisch gesehen, dass so eine Serie auch mal reißen kann. – Wir sind wie Osnabrück aufgestiegen und haben erwartet, dass es in Osnabrück ein Spiel auf Augenhöhe wird. Ehrlich gesagt hat es uns überrascht, dass wir die ersten beiden Sätze so dominiert haben. Dass es hinten raus eng werden würde, haben wir fast schon erwartet. Schade war, dass wir im vierten Satz überhaupt keinen Zugriff mehr bekommen haben. Aber, unsere Welt ist nach wie vor in Ordnung mit 17 Punkten aus sieben Spielen. – Ich weiß nicht, ob wir so athletisch sind. Auch Osnabrück hatte heute viele große Spielerinnen. Wir sind durchschnittlich nicht die größte Mannschaft und müssen dagegenhalten. Wir wollen mutig auftreten, was uns phasenweise schon gelingt. In den ersten beiden Sätzen haben wir in den Elementen Aufschlag und Angriff viele Punkte gemacht, schaffen das aber noch nicht über die komplette Strecke. – Die Wechsel im dritten Satz kann ich so erklären, dass wir bereits einige Erfahrungen in dritten Sätzen gesammelt haben. Wenn es gut geht, ist man der Held. Da mache ich mir und auch den eingewechselten Spielerinnen keinen Vorwurf. Wir haben einen breiten Kader mit hoher Qualität, von dem ich überzeugt bin. Während des zweiten und im dritten Satz hat man gemerkt, dass es bei der ein oder anderen Spielerin prozentual etwas nach unten ging. Da wollten wir gegen wirken. Der dritte Satz war mit 23:25 dennoch knapp, wir hatten keinen klaren Bruch und halt beim 23:23 das Momentum nicht auf unserer Seite. – Der vierte Satz ist vielleicht menschlich nach dem Verlauf des dritten. Wir haben aber in anderen Spielen schon bewiesen, einen vierten Satz besser zu gestalten. Aus dem Spiel heute werden wir lernen. – Zielsetzung? Wir haben uns vor der Saison ein Ziel gesetzt, daran arbeiten wir. Wir haben beschlossen, die Dinge von Spiel zu Spiel anzugehen. Wenn man es heute positiv sieht, haben wir wieder gepunktet wie in jedem Spiel. Daran wollen wir die kommenden Wochen anschließen. In der Rückrunde kann man dann mal schauen, wenn man jedes Team gesehen hat, dass man vielleicht konkreter mit der Zielsetzung wird.“