RAKETENSTARKER AUFTRITT ZUM JAHRESABSCHLUSS

VCO-Damen I schließen Hinrunde mit 3:0 in Aachen und Tabellenplatz fünf ab 

OSNABRÜCK. Schnell hinfahren, im Schnelldurchgang gewinnen und dann mit strahlendem Gesichtern in aller Seelenruhe durch die Nacht die lange Rückreise antreten – die Drittliga-Volleyballerinnen des VC Osnabrück haben am Samstag einen perfekten Jahresabschluss erlebt. Das Team der Trainer Philippe Quistorff und Gunnar Kraus gewann beim PTSV Aachen II nach nur 1:20 Stunde mit 3:0 (25:19, 25:20, 25:18) und schob sich zum Ende der Hinrunde noch auf Tabellenplatz fünf rauf. Das gesamte Team des Aufsteigers bot eine bärenstarke Vorstellung, die MVP-Medaille Gold erhielt dennoch einmal mehr Kapitänin Lisanne Masselink. 

QUISTORFF: „AUF DEUTSCH HERVORRAGEND, AUF FRANZÖSISCH MAGNIFIQUE“

Die Spannung war vor der Partie groß gewesen, wie sich die VCO-Damen nach der längsten Anreise beim sechsten Auswärtsspiel der Saison präsentieren. Am Ende stand ein ungefährdeter 3:0-Sieg auf der Anzeigetafel. Es war der vierte Sieg in den letzten fünf Spielen, der dritte hintereinander mit einem Satzverhältnis von 9:1. Dementsprechend begeistert war der ganze Osnabrücker Anhang, Trainer und Spielerinnen, die Mannschaft war von einer kleinen Fangruppe begleitet worden. Maria Büter durfte sich beispielsweise über Unterstützung aus dem heimischen Löningen freuen, die das Spiel nutzten, um weitere Bekannte in Aachen zu besuchen. Mit Kochtopf und anderen Utensilien aus der Küche ausgerüstet gab es reichlich VCO-Stimmung von der Tribüne.

Philippe Quistorff strahlte über das ganze Gesicht auf die Frage, wie er das Spiel gefunden hat. „Auf deutsch würde ich sagen hervorragend, auf französisch magnifique“, fasste der französische VCO-Trainer prägnant zusammen. „Wir haben das Spiel von A bis Z beherrscht.“  VCO-Trainerkollege Gunnar Kraus hob die Kampfkraft seines Teams heraus. „Der Einsatz auf dem Feld war überragend, brillant, das Aufschlagniveau geil. Die Mädels haben wie aus einem Guss gespielt“, so Kraus. „Wir stehen jetzt da, wo wir hinwollen. Trotz unserer letzten Serie ist es gut, das Pause ist. Die Mädels müssen mal durchatmen.“

Eine, die eine starke Partie mit druckvollen Aufschlägen abgeliefert hatte, war Jana Kruska, Die 33-Jährige plauderte wie das ganze Team nach dem Duschen noch entspannt auf dem Hallenboden bei einer Pizza. „Das fühlt sich gerade super an, genauso haben wir uns es vorgestellt. Wir haben schon in den letzten Wochen den positiven Aufwärtstrend gemerkt und heute schnell gesehen, dass hier was drin ist. Wir haben das Ganze konstant und gut runter gespielt“, meinte die Außenangreiferin. „Das ist natürlich toll, jetzt mit einem so guten Gefühl demnächst ins neue Jahr zu starten.“ 

EIN SPIEL OHNE GROßE WACKLER

Die Partie in Aachen brauchte keine große Anlaufphase, sowohl die Gastgeberinnen als auch die VCO-Damen starteten mit vielen scharfen Aufschlägen. Und dabei hatten die Gäste gleich die Nase vorne. Nach zwei druckvollen Aufschlagserie von Jolina Tönsing und Lisanne Masselink führte Osnabrück in Windeseile mit 11:3, was den Weg für den Abend vorzeichnete. Weil auch der Block um eine starke Lisa Lammers stand und die Annahme stabil war, konnten die Gäste ihr Spiel über Zuspielerin Agatha Janzen schnörkellos aufbauen und so den ersten Durchgang problemlos mit 25:19 für sich entscheiden. 

Die Aachenerinnen hatten im ersten Satz keinesfalls vollends enttäuscht trotz des Spielverlaufs und fassten deshalb auch neuen Mut. Die Aufschläge blieben im zweiten Satz gefährlich und nun kamen die sprunggewaltigen Aachener Angreiferinnen Julia Pelzer und Maya Kleinpeter besser zum Zuge. Die VCO-Damen fanden trotzdem immer die richtige Antwort in jeder entscheidenden Situation. 

Der VCO führte schnell mit 3:0, lag mit 8:9 hinten, um dann mit Hilfe einer Aufschlagserie von Jana Kruska erneut beim 12:9 die Spielkontrolle zu übernehmen. Beim 19:19 war aber dennoch alles wieder ausgeglichen. In dem Augenblick blieben die Gäste stabil und zogen das Tempo über einen „Einbeiner“ von Lisa Lammers und einem Aufschlag-Ass von Agatha Janzen wieder an. Über 21:20 ging der Satz einmal mehr nach einem tollen Block von Jolina Tönsing mit 25:20 an Osnabrück. 

Und es blieb der Abend der Gäste, die ihr Spiel ohne große Wackler im dritten Abschnitt weiterhin gnadenlos durchzogen und die Gastgeberinnen jegliche Hoffnungen in wichtigen Spielsituationen mit tollem Volleyball nahmen. Der Satz verlief ähnlich wie Satz zwei. Der VCO führte (7:3), Aachen kam wieder heran (7:7), Osnabrück zog erneut davon (12:7). Die Gastgeberinnen stellten um ihre Zuspielerin Milla Rust (MVP Silber) etwas um und griffen nun vermehrt über Diagonal an, konnten die VCO-Damen aber nicht mehr entscheidend überraschen. Die eingewechselte Lotta Lorenz sorgte für einige schöne Angriffspunkte, Lisa Lammers glänzte mit dem ein oder anderen Block. Beim 20:14 war die Entscheidung gefallen. Ein super Ballwechsel mit einem Gewinnpunkt von Lisanne Masselink sowie ein toller Trick-Shot über Kopf von Zuspielerin Janzen waren zwei Highlights in der Endphase – es war ein Megaspiel des Aufsteigers zum Jahresabschluss. Zwei Asse von Lammers und die Partie endete mit 25:18 und 3:0-Sätzen für Osnabrück.

NÄCHSTES SPIEL ERST IM NÄCHSTEN JAHR

Am kommenden Wochenende beginnt fast für alle Mannschaften der 3. Liga West die Rückrunde, die VCO-Damen haben aber spielfrei. Das nächste Spiel ist erst im Januar am 18.1. angesetzt. Dann empfangen die Osnabrückerinnen den Mitaufsteiger Blau-Weiß Aasee um 19.30 Uhr in der Schlosswallhalle. Weihnachten kann kommen.