VCO-Damen I gewinnen im Heimspiel 3:1 gegen einen starken VCO Münster
OSNABRÜCK. Die euphorisierten VCO-Fans auf der Tribüne skandierten am Samstagabend „Derby-Sieger, Derbysieger – hej, hej“, Hallensprecher Dennis Kurth legte in der Schlosswallhalle dazu passend den Jubelsong „Oh wie ist das schön“ auf. Der Auftakt in die Drittligasaison hätte für die Volleyballerinnen des VC Osnabrück kaum besser enden können. Der Aufsteiger schlug mit einer durchweg guten Gesamtleistung einen starken VCO Münster mit 3:1 (25:17, 23:25, 25:20, 25:16) und sicherte sich so die ersten drei Punkte. MVP Gold wurde bei Osnabrück Zugang Maya Sendner, die während der Partie auf ungewohnter Diagonalposition mehr und mehr aufgedreht hatte.

KRAUS: „ES GIBT KAUM EINEN BESSEREN SAISONAUFTAKT“
Die beiden VCO-Coaches Gunnar Kraus und Philippe Quistorff steckten direkt nach dem verwandelten Matchball die Köpfe zusammen und gratulierten sich gegenseitig. Ihr Team, das ohne Stammspielerin Lisanne Masselink auskommen musste, hatte für einen Aufsteiger erstaunlich wenig Nervösität gezeigt und abgeliefert. Dementsprechend fiel das Fazit der beiden aus. „Wir hatten diesmal im Gegensatz zu anderen Jahren im Spiel nur einen kurzen Hänger, das hat mir gut gefallen. Münster hat uns aber nur kurz geprüft, als sie im zweiten Satz über die Mitte gespielt haben“, meinte Kraus. „Es gibt kaum einen besseren Saisonauftakt wie heute. Trotzdem verrät er noch nicht so viel, wir wissen noch nicht, wo wir stehen.“ Philippe Quistorff konnte ebenfalls strahlen. „Es war das erste Spiel, auch für mich hier, da ist man ein bisschen nervös. Die Mädels haben es aber sehr gut gemacht, sehr stabil gespielt und die letzten beiden Sätze durchgezogen. Perfekt!“
MVP Maya Sendner, die ihr erstes Punktspiel nach dem Wechsel vom VC Neuwied für den VC Osnabrück absolvierte, hatte viel Lob parat – wen wundert´s. „Das war heute super und ein perfekter Auftakt. Wir haben 3:1 gewonnen und drei Punkte mitgenommen“, zog die 20-Jährige zufrieden ihr Fazit. „Ich hatte nie, dass Gefühl, dass wir heute verlieren, auch nicht im zweiten Satz, als wir ein kurzes Problem in der Annahme hatten.“
STARKE VCO-TEAMLEISTUNG ÜBER VIER SÄTZE
Vor dem Start in eine Saison weiß man trotz Testspiele nie, wo man genau steht. Dazu kam ein total unbekannter, aber hochtalentierter Gegner nach Osnabrück. Für den Drittligaaufsteiger gab es im Vorfeld deshalb einiges an Ungewissheit. Die VCO-Damen gingen diese knifflige Aufgabe mit einer routinierten Startaufstellung an. Neben Linda Dieckmann (Zuspiel), Jana Kruka, Maria Büter (beide Außen), Lisa Lammers (Mitte) und Julia Bartholomaeus (Libera) kamen zu Beginn die bundesligaerfahrene Maya Sendner (20, Diagonal) sowie die noch 15-Jährige Mittelblockerin Charlotte Berelsmann zum Einsatz – und waren „on fire“.
Da auch die Gäste aus Münster sofort da waren, entwickelte sich im ersten Satz direkt ein spannender Schlagabtausch. Münster beeindruckte mit einer „wahnsinnigen Größe“. Deshalb wurde schnell klar, dass es für den VC Osnabrück vor allem darum ging, den Block um die Mitten Diane Seybering (1,95 m) und die Ex-Bersenbrückerin Franziska Heil (1,87 m) auszuhebeln. Nach einem 7:4 für Münster wechselte die Führung beim 9:9 und Osnabrück zog davon, weil die Gäste trotz großer Qualität insgesamt zu viele Eigenfehler produzierten und beim VCO der Aufschlag eine gefährliche Waffe war. Jana Kruska, Maria Büter, Linda Dieckmann und Lisa Lammers spielten einen konstanten Durchgang und setzten sich schließlich beim 19:12 ab. Auch die junge Charlotte Berelsmann wusste zu gefallen. Der Satz ging kurz danach verdient mit 25:17 an Osnabrück.
Doch danach forcierte Münster, das als Bundesstützpunkt mit Jahrgängen 2007 und 2008 angetreten war, das Spiel über die Mitte und setzte sich zu Beginn des zweiten Satzes mit 9:3 ab, was eine gewisse Vorentscheidung beinhaltete. Die VCO-Damen ließen auch Dank der erfahrenen Lisa Lammers und Maya Sendner zwar nicht komplett abreißen, nach einer kurzen Aufholjagd folgte aber prompt stets eine erneute Wende im Spielverlauf. Nach einem 17:22 aus VCO-Sicht und 20:24 hieß es nochmal 23:24, ehe sich die Gäste durch ein 25:23 den 1:1-Satzausgleich erkämpften.
Nach einer zehnminütigen Showpause durch eine Tanzgruppe des TV 01 Bohmte ging es weiter und beide begegneten sich weiterhin auf Augenhöhe. 9:8 führte Münster, der Punkt zum 10:9 für Osnabrück war eine Augenweide mit einem Monsterblock von Jolina Tönsing abgeschlossen. Das war so etwas wie der Wendepunkt der Partie, denn nun schlug das Pendel immer mehr Richtung Gastgeberinnen aus. Maya Sendner drehte nun komplett auf, Jolina Tönsing und Lisa Lammers beeindruckten ebenfalls. Die beiden Zuspielerinnen Linda Dieckmann und Agatha Jansen führten obendrein präzise und sehr variabel Regie und punkteten zum Teil spektakulär. Bei 17:13 und 22:17 war Osnabrück davongezogen – Endstand 25:20 nach einem Ass von Tönsing.
Bei einem 1:2-Satzrückstand machte sich die Unerfahrenheit der Gäste jetzt bemerkbar, die einen Knick bekamen. Über ein 6:1, 11:5 und 17:10 für die VCO-Damen war in der Partie die Entscheidung gefallen. Maya Sendner spielte sich „voll in den Flow“ und holte sich deshalb verdient die MVP-Goldmedaille. Bei Münster glänzte vor allem Außenangreiferin und MVP Silber Lena Schultze mit extrem hohen Abschlägen über den Block. Osnabrücks überzeugende Lisa Lammers beendete den vierten Satz und die Partie mit einem Block zum 25:16.
NÄCHSTES SPIEL IN EMLICHHEIM
Nach dem geglückten Saisonstart stehen für die VCO-Damen nun erst einmal zwei Auswärtsspiele auf dem Programm. Am kommenden Samstag um 16 Uhr geht als nächstes die Reise nach Emlichheim zur dortigen Zweitligareserve.