VCO-Damen I freuen sich über „Last-Minute-Zugang“ aus der 2. Liga
OSNABRÜCK. Das erste Spiel ist gespielt, die VCO-Damen haben in der 3. Liga West mit 3:1 gegen VCO Münster gewonnen. Eine, die dabei bereits viele Akzente gesetzt hat, war Mittelblockerin Lisa Lammers. Die 29-Jährige wechselte erst spät im August vom Zweitligameister Nord VfL Oythe nach Osnabrück. Herzlich Willkommen Lisa.

VON MERZEN ÜBER CLOPPENBURG NACH OYTHE-VECHTA
Lisa Lammers kommt gebürtig aus Merzen und hat dort im Osnabrücker Nordkreis mit dem Volleyballspielen angefangen. „Ich bin damals mal mit meiner Schwester in der Halle gewesen und dann beim Volleyball irgendwie hängengeblieben. Ich bin danach volleyballtechnisch beim TV Cloppenburg groß geworden und mit 15/16 dorthin gewechselt“, beschreibt Lammers ihren frühen Werdegang.
Der heutige Drittligist TVC hatte damals das Talent erkannt und Lisa Lammers zum Training der U16 eingeladen, die bei Meisterschaften teilnahm. Das war für Lammers verlockend, später folgte schnell die Einladung für die 1. Mannschaft, was immer noch in Erinnerung ist. „Ich habe gemerkt, als ich von Cloppenburg angesprochen worden bin, dass da noch mehr geht als in Merzen. Und in den zehn Jahren, wo ich dort gespielt habe, ist es durchaus mein Zuhause geworden.“
Vor zwei Jahren gab es schließlich die Anfrage vom Zweitligisten VfL Oythe in Vechta, die die Mittelblockerin nicht absagen konnte. „Da bin ich allerdings nur „schweren Herzens“ dorthin gewechselt. Ich tue mich sehr schwer, einen Verein zu verlassen, gerade den TVC. Die höhere Liga hat da aber den Ausschlag gegeben, ganz klar“, so Lammers. Und, wie waren dort die Erfahrungen? „In Oythe war es professioneller als in der 3. Liga, aber noch nicht vollprofessionell. Es war wie in der 3. Liga eher Hobby auf höherem Niveau, so nenne ich das mal. Trotzdem sind wir da letzte Saison cooler Weise Meister geworden“, strahlt Lisa Lammers beim Blick zurück.
AB SOFORT FÄLLT DIE PENDELEI WEG
Der Aufstieg des VfL Oythe in die 2. Liga pro änderte in Vechta ein wenig die Rahmenbedingungen, der Aufwand für die Spielerinnen dort wurde größer. So musste sich Lisa Lammers Gedanken über ihre sportliche Zukunft machen und wo sie beruflich und privat künftig ihre Prioritäten setzt. „Ich bin ein Typ mit dem Motto, ganz oder gar nicht. Und ich hätte in Oythe bei einem höheren Trainingspensum als zuletzt mit vier bis fünf Einheiten die Woche mindestens eine Einheit sausen lassen müssen. Dazu wären weiter die Pendelei und die weiteren Auswärtsfahrten gekommen. Die Frage war deshalb: kann ich das leisten, will ich das leisten oder lege ich den Fokus mehr aufs Privatleben“, beschreibt die 29-Jährige den Entscheidungsprozess. „Das hat etwas gedauert und ich musste einiges mit der Arbeitsstelle, wo ich im Schichtdienst arbeite, abklären. Am Ende bin ich zum Entschluss gekommen, die 2. Liga pro nicht mitzugehen – auch weil ich letzte Saison mit einigen Verletzungen zu kämpfen hatte“.
Zwei Optionen in der 3. Liga lagen nun auf dem Tisch – ihr langjähriger Verein TV Cloppenburg oder der VCO an ihrem Wohnort Osnabrück. Letztlich fiel die Entscheidung für den VC Osnabrück, die sie bis jetzt nicht bereut. „Cloppenburg ist sicher mein Zuhause, aber dann hätte ich wieder fahren müssen. Man kannte sich, eine Saison 2021/22 haben wir gegeneinander gespielt“, so Lammers. „Gunnar hat mich irgendwann kontaktiert, er hätte gehört, dass ich in Osnabrück wohne. Ich fühle mich auch hier sehr, sehr wohl in der Halle mit den VCO-Mädels und bin im Team angekommen“, meint die Mittelblockerin, die die Chemie im Team schätzt.„Alle sind sehr offen und auch außerhalb der Halle haben wir zusammen viel Spaß. Der Zusammenhalt in der Mannschaft und beim VC Osnabrück allgemein ist groß. Das werde ich während der Saison noch besser kennenlernen“, so Lisa Lammers.
SAISONAUSBLICK: „ES KANN SEHR SPANNEND WERDEN“
Die Volleyballerin ist sehr ehrgeizig und ist nicht einfach nur so nach Osnabrück gekommen, das macht Lammers deutlich. Die mittelfristige Zielsetzung 2. Liga geht die 29-Jährige absolut mit. „Aktuell streben wir offiziell Platz fünf an, darauf haben wir uns geeinigt. Wir können uns mit unserem Kader gut sehen lassen und werden uns während der Saison definitiv weiterentwickeln“, meint Lammers und fügt an. „Aber, ich behaupte, die Liga ist für viele Überraschungen offen. Einige Teams darf man nicht unterschätzen, andere aber auch nicht überschätzen. Wir dürfen durchaus selber an uns glauben, auch wenn wir Aufsteiger sind. Wir haben unsere Qualitäten“, ist die Osnabrückerin selbstbewusst. „Aber, es kann sehr spannend werden. Die Liga hat sich durch die neue Pro-Liga in den letzten zwei Jahren verändert. Der fünfte Platz ist nicht unrealistisch, dafür müssen wir aber was tun!“