GEBRAUCHTER NACHMITTAG AM SCHLOSSWALL

VCO-Damen verlieren 1:3 gegen USC Braunschweig, bleiben aber Erster – Verletzung von Dresing on top

OSNABRÜCK. Haste Scheiße am Fuß, haste Scheiße am Fuß – diese Fußballer-Weisheit konnte die Regionalliga-Volleyballerinnen des VC Osnabrück am Samstagnachmittag getrost auf sich ummünzen. Das auf Aufstiegskurs liegende Team vom Trainerduo Gunnar Kraus/Dominik Sparenberg verlor nicht nur überraschend mit 1:3 (20:25, 25:15, 23:25, 17:25) sein Heimspiel in der Schlosswallhalle gegen den Tabellensiebten USC Braunschweig, sondern auch Außenangreiferin Merit Dresing mit Knieverletzung. Merit, gute Besserung lässt sich von dieser Stelle nur wünschen. Die VCO-Damen (36 Punkte) verteidigten trotz des gebrauchten Nachmittags die Tabellenführung mit fünf Punkten Vorsprung vor den ärgsten Konkurrenten SC Spelle-Venhaus und BW Lohne (je 31).

TÖNSING: „UNS FEHLT SO EIN BISSCHEN AUSSTRAHLUNG UND SELBSTSICHERHEIT

VCO-Trainer Gunnar Kraus war nach der Niederlage natürlich enttäuscht, kommt aber im Meisterrennen angesichts der nach wie vor guten Ausgangslage nicht ins Grübeln. „Wir haben schon besser gespielt als letzte Woche. Nach wie vor haben wir seit Jahresbeginn das Problem, ein Spiel durchzuziehen. Dennoch muss man auch Braunschweig Respekt zollen. Das Ding mit den Hinterfeldangriffen haben die richtig geübt, dagegen haben wir keine Mittel gefunden.“, so Kraus. „Wir sind heute vielleicht gestolpert, aber wir lassen uns den Titel nicht mehr nehmen. Das Restprogramm und der Vorsprung sprechen weiter für uns.“

Mittelblockerin Jolina Tönsing zog ihr kurzes Spielfazit. „Ich glaube, wir hätten die Niederlage vermeiden können. Als Merit verletzt rausging, haben wir drei, vier Punkte verloren. Im dem Moment haben wir den dritten Satz verloren, dadurch vielleicht auch das Spiel. Man muss dennoch sagen, uns fehlt gegenwärtig so ein wenig die Ausstrahlung und Selbstsicherheit, was wir alles können.“

HINTERFELDANGRIFFE VON BRAUNSCHWEIG KAUM ZU STOPPEN

Der Samstagnachmittag ist bei den VCO-Damen als Heimspieltermin nicht unbedingt beliebt, wer weiß, ob das für den Spielverlauf eine gewisse Rolle gespielt hat. Trotzdem lässt sich feststellen, dass die Gäste aus Braunschweig eine starke Partie ablieferten und keineswegs wie ein Tabellensiebter daherkamen.

Nach dem durchwachsenen Auftritt in Zeven startete der Tabellenführer aus Osnabrück deutlich aktiver und konzentrierter und ging mit vielen konsequenten Aktionen über alle drei Angriffspositionen erstmal mit 8:4 in Führung. Doch allmählich fanden auch die Gäste ins Spiel. Die beiden Außenangreiferinnen Sophie Bente und Nina Laudien waren fortan über die Position vier und vor allem auch aus dem Hinterfeldangriff heraus über die Sechs kaum zu stoppen. Die VCO-Damen hatten nun immer mehr Probleme, gegen die kampfstarke Feldabwehr zu punkten. Das gelang den Braunschweigerinnen deutlich besser und das USC-Team erarbeitete sich ab dem 12:12-Ausgleich mehr und mehr Vorteile. Beim 18:13 waren die Gäste entscheidend weggezogen und gewannen den ersten Satz nach einem beeindruckenden 21:12-Lauf schließlich mit 25:20.

Der Spitzenreiter sortierte sich personell neu und kam mit den nun besser ins Spiel findenden Zuspielerinnen Marieke Zink und Linda Dieckmann sowie Kapitänin Lisanne Masselink deutlich besser in den zweiten Durchgang. Besonders die stark aufspielende Merit Dresing (MVP Gold) war eine der Garanten für das jetzt bessere VCO-Ensemble. Der Block stand besser und die Feldabwehr agierte deutlich aktiver, das VCO-Spiel wurde sichtbar fehlerfreier. Verdienter Lohn war nach einem ausgeglichenen Start beim 5:5 eine Führung beim 12:8. Die Gastgeberinnen bekamen zudem die Partie immer besser in den Griff, weil Braunschweig das hohe Niveau der ersten halben Stunde nicht halten konnte. Über 12:11 und 21:13 gewann der VCO den zweiten Satz klar mit 25:15.

Aufschlagasse, gelungene Blocks von Jolina Tönsing, Anne Löchert und Co., dynamische Gewinnpunkte – das nun laufende VCO-Spiel setzte sich auch im dritten Satz zunächst fort, weil Osnabrück gegen einen unbequemen Gegner den Kampf und das Arbeiten entdeckt hatte. Beim 14:8 sah vieles nach einer 2:1-Satzführung für Osnabrück aus, auch noch beim 17:11. Plötzlich kamen aber Braunschweigs Bente und Laudien wieder in Fahrt, dazu trübte minutenlang die Pause beim 18:15-Zwischenstand infolge der Knieverletzung von Merit Dresing die VCO-Stimmung. Der VC Osnabrück musste wechseln, der Bruch im Spiel nahm Fahrt auf, Unsicherheit machte sich beim Spitzenreiter breit. Braunschweig nutzte das und kam nach einem 22:23 noch zum 25:23. Ein leichter Fehler von Lisanne Masselink zum 23:24 und ein Braunschweiger Aufschlagass — so schnell kann im Volleyball ein Satz weggehen. Es war eine gewisse Vorentscheidung.

Die leichte Schockwirkung von der Verletzung setzte sich anfangs des vierten Abschnitts beim VCO-Team fort, das nach einem schnellen 2:8-Rückstand aber noch einem eine Reaktion zeigte. Lisanne Masselink setzte einen krachenden Angriffsschlag zum 8:10 ins Feld. Doch die letzte Überzeugung fehlte, Braunschweig präsentierte sich in der Phase wieder äußerst druckvoll im Angriffsspiel, allen voran das Duo Bente/Laudien, und zog auf 14:9 und 17:11 davon. Am Ende konnten die Gäste nach dem verwandelten Matchball durch die beste Spielerin auf dem Feld, Nina Laudien (MVP Gold), zum 25:17 ihr Glück kaum fassen. Braunschweig gewinnt beim Spitzenreiter in Osnabrück, der im 15. Spiel erst seine dritte Niederlage kassierte, verdient mit 3:1-Sätzen.

NÄCHSTES SPIEL IN HANNOVER

Die VCO-Damen reisen als nächstes zum Tabellenachten TK Hannover und wollen dort für den Titelgewinn mit Fanunterstützung den ersten von noch zwei notwendigen Siegen aus den letzten drei Spielen holen. Spielbeginn ist am kommenden Samstag (24.2.) um 19 Uhr.