VCO-Damen I verlieren nach gutem ersten Satz noch mit 1:3 bei Blau-Weiß Aasee
MÜNSTER. Die Enttäuschung war am Samstagabend riesengroß, noch größer als am vergangenen Wochenende nach der Niederlage in Emlichheim. Für den ein oder anderen war auch ein bisschen Frust dabei, die Drittliga-Volleyballerinnen des VC Osnabrück hatten mit 1:3 (25:22, 16:25, 19:25, 18:25) bei Blau-Weiß Aasee verloren und das nach gewonnenem ersten Satz. Die ersten drei Spiele, nach denen jetzt ein Heimsieg und zwei Auswärtsniederlagen zu Buche stehen, ist ein Vorgeschmack auf die nächsten Wochen, wo in erster Linie der bedingungslose Einsatz und Wille zählen werden. Willkommen in der 3. Liga!

QUISTORFF: „ES GIBT NOCH VIELE BAUSTELLEN“
Nach der Partie in der kleinen Münsteraner Aaseehalle hatte jeder erst einmal mit sich zu kämpfen, danach ging es ab in die Kabine zur ersten Manöverkritik im Mannschaftskreis. Vorab musste sich Trainer Philippe Quistorff sammeln, um die richtigen Worte zur Niederlage zu finden. „Wir hatten das Spiel auf dem Zettel als Sieg, deshalb bin ich enttäuscht. Ich denke, wir haben uns selber geschlagen. Da gibt es noch viele Baustellen, überall hat ein bisschen gefehlt“, meinte Quistorff, der diesmal die Verantwortung an der Linie hatte. „Es wird jetzt nicht schon eng, das Thema ist, Spiel für Spiel zu gucken. Und am Ende gibt es Punkte oder nicht“, so der enttäuschte VCO-Coach nach der Partie.
AB ZWEITEN SATZ FEHLTE DIE DURCHSCHLAGSKRAFT
Es war das Duell zweier Aufsteiger und das Duell zweier letztjähriger Regionalliga-Meister. Der Spielort war gewöhnungsbedürftig mit tiefem Hallendach, wo so mancher Ball die Decke berührte, der sonst sicher nicht dort gelandet wäre. Für die Annahme beider Mannschaften stellte dieser Fakt schon ein Problem da, die VCO-Damen mussten sich erst einmal daran gewöhnen. Personell fehlten beim VC Osnabrück Zuspielerin Linda Dieckmann und Außenangreiferin Lea Koopmann. Dafür war Maya Sendner wieder fit, die auf ihre Stammposition Mitte rückte und ein zweites Mal zum MVP des VCO gewählt wurde.
Anders als in der Vorwoche, als die VCO-Damen den Start verschlafen hatten, hatte das Osnabrücker Team gleich Zug im Spiel. Auf der anderen Seite stand allerdings auch ein Team, das vor heimischem Publikum eine Auftaktniederlage vergessen machten wollte. Allen voran zu nennen ist Außenangreiferin Kira Hegge, die mit viel Wucht im Spielverlauf zu eine der entscheidenden Spielerinnen avancierte und zurecht zum MVP der Partie gewählt wurde. Die Führung wechselte im ersten Satz hin und her, der VCO-Block fand nicht den rechten Zugriff. Beim Stand von 14:17 aus VCO-Sicht war eine Aufschlagserie von Maya Sendner entscheidend, die die Gäste mit 19:17 in Führung brachte und die diese schließlich mit 25:22 ins Ziel retteten.
Aasee schüttelte sich kurz und fand ab dem zweiten Satz die passenden Lösungsansätze. Einer davon war die Hereinnahme der zweiten Zuspielerin Wiebke Zink, eine andere außerdem das vermehrte Variieren über die Mitte mit Jana Peikenkamp und Janina Schulte. Auch Adriana Spinelli auf Diagonal brachte ihre Schläge immer besser ins Ziel. Der Osnabrücker Block kam so noch mehr in Schwierigkeiten. Der VCO konnte das Niveau des ersten Satzes im zweiten insgesamt nicht halten und geriet gleich mit 2:9 in Rückstand. Zuspielerin Agatha Janssen mühte sich nach Kräften und wusste auch mal mit listigen Punkten zu gefallen. Doch die VCO-Angreiferinnen hatten fortan wenig mehr zu bestellen. Lisanne Masselink und Maria Büter agierten unter ihren Möglichkeiten und auch die Mitte blieb an diesem Abend blass. Alleine Jana Kruska trat als stetige Punktelieferantin in Erscheinung. Das war zu wenig für Blau-Weiß Aasee, die mit großer Überzeugung und Motivation auftraten und bis zum Spielende in kaum einer Phase mehr nachließen. Dennoch kämpfte sich der VCO im zweiten Abschnitt bis auf 11:13 heran, um darauf mit Fehlern und fehlendem Angriffsdruck abreißen zu lassen. Münster glich durch ein klares 25:16 in Sätzen verdient zum 1:1 aus.
Satz drei bot das gleiche Bild wie Satz zwei: Aasee druckvoll im Aufschlag und Angriff, der VCO ohne große Blockaktionen und Druck über alle Positionen, dazu Eigenfehler. Endstand 19:25.
Im vierten Durchgang versuchte VCO-Coach Quistorff mit dem Wechsel von Lisanne Masselink von Diagonal auf Außen nochmal neue Akzente zu setzen. Aber auch das gelang nicht, weil Masselink nicht ihren besten Tag hatte. Ein 0:5-Rückstand bedeutete gleich zu Beginn einmal mehr eine Hypothek. Immerhin gelang beim 9:10 wieder der Anschluss, was Hoffnungen im Osnabrücker Lager weckte. Falsch gehofft, die Überzeugung und letzte Power fehlten, um die Partie zu drehen. Aasee brillierte am Ende mit Aufschlagdruck und variablen Angriffen und brachte den Sieg durch ein 25:19 unter Dach und Fach.
NÄCHSTES SPIEL EIN HEIMSPIEL GEGEN TVA HÜRTH
Nach zwei Auswärtsspielen treten die VCO-Damen am kommenden Wochenende wieder in ihrem „Wohnzimmer“ an. Zu Gast in der Schlosswallhalle ist am kommenden Samstag (12.10.) um 19.30 Uhr die Kölner Mannschaft TVA Hürth. Somit der Aufruf an alle VCO-Fans, den Termin schon mal rot im Kalender eintragen.