Stimmen zur 0:3-Derbyniederlage von den Coaches
GUNNAR KRAUS (Trainer VC Osnabrück): „WIR HABEN HARAKIRI GESPIELT„
„Ich bin enttäuscht, überrascht, entsetzt. Ich hätte niemals mit so einer schwachen Leistung gerechnet, denn da gibt es überhaupt keinen Zusammenhang zwischen Spieltag und Training. Da muss im Vorfeld der Spielvorbereitung etwas total falsch gelaufen sein. Es schien so, als wenn die Mädels völlig überrascht waren, wie der Gegner hier auftritt. Wir haben viel darüber gesprochen, was uns hier erwartet. – Die Mannschaft hat heute nicht funktioniert. Wir haben die einfachsten Regeln des Volleyballs nicht beachtet. Wenn es nicht läuft, spiele ich einfach, und wir haben Harakiri gespielt: Es gab nicht eine Sache, wo es keine Probleme gab. Es hat nichts funktioniert und die Mädels haben heute nichts angenommen. Wir haben gesagt, wir versuchen ins Spiel zu kommen, indem wir selber mutig sind, mutig aufschlagen, indem wir klare Dinge spielen. Wir haben es insgesamt nicht geschafft, mit einfachen Mitteln zu spielen. Wenn wir das gemacht haben, haben wir auch Punkte gewonnen. – Lohne hat gut aufgeschlagen, und die haben halt die einfachen Mittel gespielt und gewonnen. – Wir müssen lernen, dass jeder dafür verantwortlich ist, jeden Spieltag guten Volleyball zu spielen. Da darf es keine Ausreden geben, ich bin ganz alleine dafür verantwortlich, dass ich gut spiele. Ich muss Verantwortung übernehmen. Ich muss bis zum Ende eines Satzes durchziehen, bis zum Ende eines Spiels und bis zum Ende einer Saison.“

Steffen Molde (Trainer BW Lohne): „WIR SIND NOCH VOLL DABEI“
„Wir sind noch voll dabei. Ich hätte damit ehrlicherweise nicht gerechnet, obwohl ich weiß, was mein Team kann: Uns hat es während der Saison an Kontinuität gefehlt. Und ich bin echt froh, dass wir uns das jetzt am Ende der Saison für den Kopf erarbeitet haben. Dass auch noch jetzt dabei rumkommt, dass wir in der Liga noch mitspielen, dreimal drei Punkte – wir sind noch nicht tot. Die Konkurrenten haben heute nicht gut gespielt, das hat uns geholfen. Es ist noch alles drin. – Es ist schwierig zu sagen, warum es jetzt bei uns so läuft. Unser Aufschlagverhalten ist aktuell in einer guten Form. Wir sind konsequenter, schneller im Zuspiel – daran haben wir gearbeitet. Wir spielen uns mittlerweile ein paar mehr offene Angriffssituationen heraus, das macht es natürlich einfacher, gerade auch, wenn wir dazu noch besser aufschlagen. – An der Fehlervermeidung haben wir nicht gearbeitet, wir sind ein Team, dass über Risiko kommen muss. Wir sind technisch und von der Körpergröße nicht das beste Team, da gibt es Mannschaften, die besser aufgestellt sind. Wir machen das wettt mit Geschlossenheit und Risiko. Dadurch, dass wir den Gegner unter Druck setzen, erarbeiten wir uns viele einfache Situationen. – Das kann sein, dass wir eine bessere Einstellung hatten als Osnabrück. Wir haben uns auf jeden Fall darauf eingestellt, dass wir noch zwei Endspiele haben gegen Osnabrück und in Hürth. Wir haben ein bisschen mehr trainiert, heute Morgen beispielsweise noch ein Frühtraining absolviert, damit man nicht sagen kann, wir hätten nicht alles versucht. – Es ist aber auch nicht so, dass es Osnabrück heute so wahnsinnig schlecht gemacht hat. Wenn wir aber über unseren Aufschlag kommen, dann ist es für alle Mannschaften schwer. Das ist uns andersrum auch schon in der Saison passiert, wenn du in der Annahme keinen Stich siehst. Dann kannst du kein Spiel aufziehen und kriegst in der 3. Liga auf die Fresse. – Es ist ein total bekloppte Liga, das hätte ich vor der Saison auch nicht gedacht. Auf der einen Seite ist es gut, weil Mannschaften wie wir, die im unteren Teil der Tabelle angesiedelt sind, nochmal den Tabellenführer schlagen können. Aber auf der anderen Seite würde ich mir den ein oder anderen Patzer der Konkurrenz unten schon mal wünschen. Es ist total verrückt, sowas habe ich auch selber als Spieler noch nie erlebt. Wir haben 29 Punkte und sind vor dem letzten Spieltag mit vielen Teams zusammen, die so um die 30 herumschwimmen – das ist Wahnsinn!“