SCHWACHES SPIEL ZUM FALSCHEN ZEITPUNKT

VCO-Damen I müssen nach 0:3 bei Blau-Weiss Lohne weiter um den Klassenerhalt kämpfen

LOHNE. Jubel auf der einen Seite, Enttäuschung auf der anderen – die Drittliga-Volleyballerinnen des VC Osnabrück konnten am Samstagabend den ersten Matchball für den Klassenerhalt nicht nutzen und verloren nach schwacher Vorstellung bei Blau-Weiss Lohne glatt mit 0:3 (20:25,18:25, 19:25). Die Gastgeberinnen kletterten mit dem „Dreier“ vor ihrem letzten Spiel von den Abstiegsrängen weg und feierten. Die VCO-Damen mussten derweil nachdenklich feststellen, dass sich die Liga vor ihren letzten beiden Partien mit einem Punktepolster von zwei Punkten auf die gefährdete Zone weiter zugespitzt hat. Die MVP-Silbermedaille ging an die erfahrene Jana Kruska, die auf Osnabrücker Seite als eine der wenigen ein „solides Gesamtpaket“ anbot.

KRAUS: „ES GAB NICHT EINE SACHE, WO ES KEINE PROBLEME GAB“

Der Blick auf die Tabelle lohnt und zeigt, wie eng es in der 3. Liga West vor dem letzten Spieltag zugeht. Der VC Osnabrück hat am kommenden Wochenende gegen FC 47 Leschede noch ein Nachholspiel in der Hinterhand. Auf dem ersten Abstiegsplatz ist der VoR Paderborn abgerutscht (9., 28 Punkte/ 21 Spiele). Platz 8 belegt BW Lohne (29 Punkte/ 21 Spiele), Platz 7 PTSV Aachen II (29 Punkte/ 21 Spiele), Platz 6 VC Osnabrück (30 Punkte/ 20 Spiele) und Platz 5 FC 47 Leschede (31 Punkte/ 21 Spiele). Die VCO-Damen müssen sich nun nochmal als Team zusammenreißen und in den kommenden zwei Partien den letzten Schritt gehen.

VCO-Coach Gunnar Kraus saß „bedröppelt“ auf seinem Stuhl, die Spielerinnen trotteten mit gesenktem Haupt Richtung Kabine. „Ich bin enttäuscht, überrascht, entsetzt“, fasste Kraus seine Gefühlslage nach der Niederlage in Lohne in drei Worten zusammen. „Ich hätte niemals mit so einer schwachen Leistung gerechnet, denn da gibt es überhaupt keinen Zusammenhang zwischen Spieltag und Training. Da muss im Vorfeld der Spielvorbereitung etwas total falsch gelaufen sein. Es schien so, als wenn die Mädels völlig überrascht waren, wie der Gegner hier auftritt“, meinte Kraus. „Wir haben heute die einfachsten Regeln des Volleyballs nicht beachtet. Es gab nicht eine Sache, wo es keine Probleme gab. Wir haben es nicht geschafft, die einfachen Dinge zu spielen.“

SCHWACHER START MIT FOLGEN

Die ersten fünf Minuten hatten für den Abend Symbolcharakter und sprachen Bände, wer in einem Spiel mit Endspielcharakter, insbesondere für Lohne, die aggressivere Einstellung an den Tag gelegt hatte. Lohne führte nach guten Aufschlägen mit 4:0, 7:1 und 9:2, der erste Satz begann aus Osnabrücker Sicht alles andere als nach Plan. Dennoch holte der VCO zweimal einen Rückstand auf, beim 9:10 aus VCO-Sicht und 17:17 war der Satz ausgeglichen. Ein Hinterfeldangriff der Gastgeberinnen, ein verstellter Ball und ein gefangener Block – schon war Lohne wieder weg und gewann den Satz über 21:17 mit 25:20.

Auch im zweiten Satz setzte sich Lohne früh mit 8:4 ab, das VCO-Spiel wirke wenig abgestimmt und sehr fehleranfällig in allen Elementen. Den Vorsprung transportierten die Blau-Weisen bis in die Satzendphase und gewannen auch diesen Durchgang mit 25:18. 

Alleine Kapitänin Lisanne Masselink wusste mit ihrer Schlaghärte dagegenzuhalten – zu wenig, um die Partie nochmal zu drehen. Zwar führte Osnabrück zunächst im dritten Satz mit 7:5, geriet dann jedoch wieder mit 10:14 in Rückstand. Lohne spielte „kein Hexenwerk“, die solide Spielweise reichte aber für eine mit sich beschäftigte Osnabrücker Mannschaft aus. Lohnes Zuspielerin Theresa Bokern (MVP Gold) gestaltete das Spiel variabel und fand mit zunehmender Dauer immer wieder auch die Hauptangreiferin Mailin Kreymborg. Am Ende jubelten die Gastgeberinnen über einen 3:0-Erfolg nach einem 25:19 und den damit nach wie vor möglichen Klassenerhalt. 

JETZT HEIMSPIEL GEGEN LESCHEDE

Die VCO-Damen haben jetzt noch zwei Heimspiele als Faustpfand. Am kommenden Samstag (5.4.) geht es um 19.30 Uhr in der Schlosswallhalle gegen den Fünften FC 47 Leschede (Hinspiel 3:1 für VCO), am Samstag, 12.4. um 19 Uhr gegen den Siebten PTSV Aachen II (Hinspiel 3:0 für den VCO). Die Ausgangslage ist sicher schwieriger geworden, die VCO-Damen haben aber immer noch gute Möglichkeiten in puncto  Klassenerhalt – auch im Vergleich zur Konkurrenz.