NACH ACHT SPIELEN MIT PUNKTEN DIESMAL OHNE ZÄHLER

VCO-Damen I bleiben trotz 1:3-Niederlage bei VCO Münster auf Tabellenplatz sechs

MÜNSTER. Am 17 November 2024 waren die Volleyballerinnen des VC Osnabrück beim 0:3 in Paderborn in der 3. Liga West letztmalig ohne Punkte geblieben, jetzt hat es das Team vom Trainerduo Gunnar Kraus/Philippe Quistorff nach dreieinhalb Monaten und acht erfolgreichen Partien (sechs Siege, zwei 2:3-Niederlagen) wieder mal erwischt. Die VCO-Damen verloren verdient mit 1:3 (21:25, 17:25, 25:17, 16:25) beim VCO Münster und mussten auf Seiten des Gegners das große Potenzial der vielen Toptalente anerkennen. Es war keine ganz schwache Partie der Osnabrückerinnen in fremder Halle, die weiter auf Tabellenplatz sechs verbleiben, aber sicher auch nicht der beste Tag von Lisanne Masselink und Co., die sich einmal mehr die MVP-Silbermedaille sicherte. 

Foto: Kai Lünnemann

KRAUS: „WIR HABEN NICHT AUSGESTRAHLT, DASS WIR HIER HEUTE GEWINNEN WOLLEN“

Die VCO-Serie der letzten Wochen ist durchaus beeindruckend gewesen, besonders für einen Aufsteiger. Nun gab es zwei Niederlagen in Folge, die positive Gesamtentwicklung hat das aber  nicht geschmälert. Der Klassenerhalt sollte in den verbleibenden fünf Spielen weiter im machbaren Bereich sein – das allererste Saisonziel. Außerdem zeigte der VCO Münster am Samstagabend, dass das Team mit 16-, 17-jährigen Toptalenten mit Nationalmannschaftsperspektive seit Saisonstart und dem Hinspiel an der Konstanz und an einer Verkleinerung der Fehlerquote gearbeitet hat. 

Osnabrücks Trainer Gunnar Kraus wusste das Spiel deshalb richtig einzuordnen, konnte trotzdem nicht ganz seine Enttäuschung verbergen. „Ich ärgere mich schon über die Art, wie wir verloren haben. Aber, dass man gegen diese Mannschaft verlieren kann, darüber kann man nicht enttäuscht sein. Da ist schon große Qualität vorhanden“, so Kraus. „Ich fand aber, dass wir am Anfang nicht ausgestrahlt haben, dass wir hier heute gewinnen wollen. Im zweiten Satz habe ich in einer Auszeit gefragt: auf was warten wir hier heute? Ihr wartet auf eine Chance – die kommt aber nicht, wenn ihr die euch nicht selber erarbeitet.“

MÜNSTERANER SPRUNGGEWALT NICHT ZU STOPPEN

Das Spiel in Münster begann für die Osnabrückerinnen, die auf die junge Mittelblockerin Charlotte Berelsmann (16) krankheitsbedingt verzichten mussten, gar nicht mal so schlecht. Der Wille zum Risiko war nach der letzten 2:3-Niederlage in Köln bei den Aufschlägen zu erkennen. Weil auch Münster mutig aufschlug, sahen die Zuschauer anfangs viele kurze Ballwechsel – entweder Aufschlagpunkt oder Aufschlagfehler. Der VCO führte mit 13:10, alles schien in Butter. Doch dann fing sich das VCO-Team eine Aufschlagserie von Münsters großgewachsenen Carlotta Grun und lag plötzlich mit 13:16 hinten. Die erste kleine Schwächephase in der VCO-Annahme brachte die Gastgeberinnen in die Partie und Osnabrück sichtbar aus dem Tritt. Münsters überragende Außenangreiferin Lena Schultze (MVP Gold wie bereits im Hinspiel) war zudem fortan mit ihrer gewaltigen Abschlaghöhe kaum mehr zu stoppen und die Gastgeberinnen gewannen so den ersten Satz mit 25:21. Zwar hatte Mittelblockerinnen Lisa Lammers, die nach längerer Verletzungspause endlich wieder zur Verfügung stand, noch eine kleine Aufschlagserie zu bieten und Osnabrück auf 19:21herangeführt, doch Münster hielt in der Crunchtime mit starken Aufschlägen ohne Wackler dagegen.

Der zweite Satz war danach eine klarere Angelegenheit, weil Münster stabil in allen Elementen agierte und Osnabrück sowohl im Aufschlag als auch in der Annahme zu wenig anbot. Gerade die Annahme schwächelte sichtbar, der Münsteraner Angriffsdruck ließ kaum ein geordnetes VCO-Angriffsspiel zu. Beim 12:7 war im zweiten Satz bereits eine Vorentscheidung gefallen. Endstand 25:17 und eine 2:0-Satzführung für Münster, das über eine stabile Annahme und großen Angriffsdruck über alle drei Angriffspositionen – Schultze/Außen, Heil/Mitte, Grun/Diagonal – das Spiel in der Phase klar dominierte.

Das änderte sich im dritten Abschnitt, weil Osnabrück sich nochmal zusammenriss und mit einer stabileren Annahme über Merit Dresing und Jana Kruska besser in sein Angriffsspiel fand. Auch der Block präsentierte sich jetzt aufmerksamer, Osnabrück führte permanent mit zwei bis drei Punkten bis zum 14:11. Es folgten drei schnelle Punkte und schon war Osnabrück beim 17:11weggezogen. Lisanne Masselink mit einer starken Schlussphase brachte letztlich den dritten Satz für den VCO fast im Alleingang nach Hause. 

Die Hoffnung kehrte nun auf Osnabrücker Seite zurück, doch der kleine Funken erlosch beim Start des vierten Durchgangs und einem 0:3- und 3:6-Rückstand auch gleich schon wieder. Eine Aufschlagserie von Jolina Tönsing ließ das VCO-Team nochmal von 5:10 auf 12:14 herankommen. Münsters Trainer Marc d´Ándrea aber nutzte in dem Augenblick eine Auszeit, um an die Aufschlagstärke zu erinnern. Zusätzlich war es erneut Außenangreiferin Schultze, die mit ihren krachenden Angriffsschlägen ohne Gegenwehr Punkt um Punkt für Münster sammelte. Der Osnabrücker Widerstand war beim 14:20 endgültig gebrochen – Endstand Satz vier 16:25. 

NÄCHSTE WOCHE GEHT ES NACH DÜSSELDORF

Am nächsten Wochenende wartet auf die VCO-Damen das dritte Auswärtsspiel hintereinander. Am Sonntag, 9. März steht um 17 Uhr die Partie beim aktuellen Tabellenführer Düsseldorfer SC auf dem Programm.