VCO-Damen I gewinnen wie im Hinspiel 3:2 beim Tabellendritten TVA Hürth
HÜRTH. In Köln läuft in diesen Tagen die Hochzeit des Karnevals. Warum diese Feststellung? Ganz einfach, die Drittliga-Volleyballerinnen des VC Osnabrück hatten passend dazu am Samstagabendim Süden von Köln richtig was zu feiern. Die siebtplatzierten VCO-Damen schlugen in einem am Ende sehenswerten Kampfspiel den Tabellendritten TVA Hürth mit 3:2 (18:25, 25:23, 22:25, 25:17, 15:13) – Kölle Alaaf. MVP auf Osnabrücker Seite wurde Kapitänin Lisanne Masselink, die mit wuchtigen Angriffsschlägen einmal mehr ein Unterschiedsfaktor war.

MASSELINK: „DAS WAR EINE GRANDIOSE MANNSCHAFTSLEISTUNG“
Der Sieg und die nächsten zwei Punkte waren beim Blick auf die restlichen Ergebnisse eminent wichtig. Die Konkurrenz vom TV Cloppenburg (12.), BW Lohne (8.) und FC Leschede (6.) fuhr Überraschungssiege ein. Die Liga verspricht im Verlauf der Rückrunde noch ziemlich dramatisch zu werden, was den Kampf um den Klassenerhalt betrifft.
Das spielte am Samstagabend jedoch keine Rolle, übergroße Freude herrschte im VCO-Lager. Es gab Pizza noch direkt auf dem Hallenboden. Trainer Gunnar Kraus war einfach nur happy. „Es war natürlich großartig, sich so rauszurupfen: Am Anfang habe ich mich natürlich gefragt, wo unser Flow ist“, philosophierte Kraus. „Der Schachzug mit Maya (Sendner) als zusätzliche große Blockspielerin im Zuspiel hat wohl auch gezogen, dazu unsere veränderte Aufschlagtaktik“, so Kraus. „Der Sieg war super wichtig. Ich bin sehr stolz, dass meine Spielerinnen sich selber während des Spiels aus der drohenden Niederlage herausgezogen haben.“
MVP Lisanne Masselink zeigte sich überglücklich angesichts dieses tollen Sieges in einem Spiel, welches der Gegner nach dem dritten Satz bereits in der Tasche zu haben schien. „Der Sieg tut richtig gut, das war heute eine grandiose Mannschaftsleistung. Wenn man so kämpft und dann gewinnt, dann ist man einfach nur erleichtert. Da fällt von einem eine Menge ab.“ Routinier und Libera Julia Bartholomäus strahlte mit großer Begeisterung. „Das ist die beste Mannschaft ever.“
JANZENS GENIALER MOMENT BEIM MATCHBALL
Das Hinspiel hatten die VCO-Damen bereits in einem Krimi mit 3:2 gewonnen. Eine Wiederholung hatte sich diesmal lange Zeit in trister Atmosphäre am Anfang nicht unbedingt abgezeichnet. Zu dominant waren zu Beginn die athletischen und beweglichen Gastgeberinne aufgetreten. Im ersten Satz überzeugte Hürth mit einer sehr stabilen Annahme und einem variablen, konsequenten Angriffsspiel. Der Osnabrücker Block wurde permanent ausgehebelt. Dazu war es Diagonalangreiferin Lilo Kuchenbecker die punktete, wie sie wollte.
Bei Osnabrück ersetzte Jolina Tönsing in der Startformation die verletzte Mittelblockerin Lisa Lammers, insgesamt wirkte das VCO-Spiel beim Einstieg saftlos. Hürth gewann so den ersten Satz über 10:5 und 18:11 deutlich und ohne Probleme mit 25:18. Auch den zweiten Durchgang begannen die Gastgeberinnen mit einer 10:5-Führung souverän, fingen sich dann jedoch eine Aufschlagserie von Lea Koopmann, die das VCO-Team mit 12:10 in Führung brachte – ein erster Weckruf. Trotzdem fing sich der Tabellendritte wieder und hatte beim 23:18 den Gewinn auch des zweiten Satzes vor Augen. Aber dann kam Jolina Tönsing. Die Mittelblockerin sorgte mit ihren Angaben für enormen Aufschlagdruck und mehrere Asse. So holte sich der VCO den zweiten Durchgang noch spektakulär mit 25:23. 1:1-Satzausgleich und Seitenwechsel.
Hürth verkraftete den Satzverlust und zeigte nun Stärke. Wie in Satz eins gestaltete Zuspielerin Anna Patricia Wächter des Spiel vom TVA äußerst flexibel über alle drei Angriffspositionen. Der VCO verkrampfte in jener Phase beim Aufschlag wie auch in der Annahme und kam so nur zu wenigen flüssigen Aktionen. Die Fehlerquote wuchs deutlich an, was Hürth zum 25:22 nutzte. Die Gastgeberinnen waren angesichts der Körpersprache auf beiden Seiten und einer 2:1-Satzführung auf Siegkurs.
Das sollte sich jetzt aber ändern. Hürth wechselte seine Zuspielerin, der VCO veränderte seine Aufschlagtaktik mit vermehrten Bällen auf die Position fünf longline und steigerte sich zudem deutlich in der Blockarbeit. Das zeigte Wirkung. Weil nun auch die Außenangreiferinnen Maria Büter und Lea Koopmann sowie besonders die „Diagonale“ Lisanne Masselink mit großer Power agierten, geriet Hürth mehr und mehr unter Druck. Wenig zu sehen war von der anfangs riesigen Abwehrstärke. Die Aufschlagfehlerquote wuchs ebenfalls stark an. Die VCO-Damen waren im vierten Satz Chef im Ring und gewannen diesen über 8:4, 12:8 und 17:13 mit 25:17. Die Überzeugung war bei Osnabrück zurück.
Im Tiebreak gab es letztlich einen emotionaler Schlagabtausch unter jetzt lautstarker Anfeuerung der Hürther Männer, die auf ihr Heimspiel im Anschluss warteten. Beide Teams holten die letzten Reserven aus sich heraus. Beim 13:13 unterlief Hürth ein fataler Netzaufschlag zum VCO-Matchball. Und dann kam der geniale Augenblick von VCO-Zuspielerin Agatha Janzen, die überraschend über Kopf den Ball ins Hürther Feld legte – ein Geniestreich im passenden Augenblick.
NÄCHSTES SPIEL ZUHAUSE GEGEN TV CLOPPENBURG
Der Weg geht weiter für die VCO-Damen durch die Dritte Liga West. Als nächstes wartet am kommenden Wochenende ein Heimspiel, es warten genauer gesagt in den kommenden zwei Wochen zwei Heimspiele. Am nächsten Samstag, 1. Februar (19.30 Uhr) ist der TV Cloppenburg in der Schlosswallhalle zu Gast, danach am Samstag, 8. Februar (19.30 Uhr) SCU Emlichheim II. Die nächsten zwei Volleyballpartys sind in Sichtweite, für die Fans schon einmal vormerken.