DIESMAL FEHLTE DAS GEWISSE QUÄNTCHEN

VCO-Damen I kommen nach 2:3-Niederlage gegen VoR Paderborn dem Drittliga-Klassenerhalt immer näher 

OSNABRÜCK. Spiel verloren, aber dem Klassenerhalt wieder ein großes Stück näher gekommen – die Drittliga-Volleyballerinnen des VC Osnabrück haben am Samstagabend vor heimischem Publikum in der Schlosswallhalle gegen VoR Paderborn zwar mit 2:3 (25:20, 23:25, 23:25, 25:21, 13:15) verloren, dürfen sich trotzdem über den Punktgewinn und den immer näher rückenden Klassenerhalt bei nunmehr sieben Punkten Vorsprung gegenüber BW Lohne, die noch drei Partien haben, freuen. Es war wie sooft ein Spiel mit Höhen und Tiefen, bei dem die Gäste  nach einem emotionalen, mit 15:13 gewonnenen Tiebreak jubelnd die Arme hochreißen konnten. Die MVP-Silbermedaille ging auf Osnabrücker Seite an Libera Julia Bartholomaeus, die nach ihrer Einwechselung im dritten Satz die Annahme enorm stabilisierte.

Bild: Kai Lünnemann

KRAUS: „HEUTE WAR DAS HARTE ARBEIT“

Es war für die VCO-Damen eine Fünfsatz-Niederlage gegen die „Fünfsatz-Königinnen“ aus Paderborn, die bislang alle ihre acht Fünfsatz-Matches in der Saison gewannen – eine beeindruckende Bilanz.. Auch für die Drittliga-Volleyballerinnen des VC Osnabrück war es das achte Fünfsatz-Spiel am 19. Spieltag – die nunmehr vierte Tiebreak-Niederlage. Dementsprechend geknickt grübelten zunächst VCO-Kapitänin Lisanne Masselink und Co. über verpasste Chancen nach, die Laune hellte sich aber bei Pizza und Kaltgetränken sowie bei der VCO-Party am späten Abend im Club „Sonnendeck“ schnell merklich auf. Das oberste Saisonziel Klassenerhalt ist drei Spiele vor Saisonende ziemlich nahegerückt. 

„Man ist schon ein bisschen enttäuscht. Vielleicht war aber auch klar, dass wir nicht wieder so spielen können wie letzte Woche in Düsseldorf. Das hat ja nicht einmal der FC Bayern hingekriegt. Heute war das harte Arbeit, es lief nicht so von der Hand, in Düsseldorf sind wir dagegen in den Flow gekommen“, bilanzierte VCO-Coach Gunnar Kraus, der einen Fight auf Augenhöhe gesehen hatte. „Wir waren irgendwie verkrampft. Wir hatten heute nicht das Quäntchen Glück, Paderborn hat es aber auch geschickt gemacht, das muss man ehrlich zugeben“, meinte der VCO-Trainer.

Lisa Lammers hatte über die Mitte ein sehr gutes Spiel abgeliefert, saß dennoch  nach den 149 aufregenden Minuten nachdenklich auf der Auswechselbank. Die eigenen Ansprüche sind gestiegen. „Die Enttäuschung ist schon sehr groß gerade. Die Fans haben uns mit der Stimmung wieder mitgerissen, es hat aber diesmal leider nicht gereicht“, so Lammers. „Paderborn hatte einen stabilen Block, die haben mal kurz mal lang aufgeschlagen. Damit hatten wir Schwierigkeiten. Insgesamt ist es ärgerlich, dass wir immer wieder zeigen, was wir können und 100 Prozent abliefern, dann aber die Gegner gerne wieder ins Spiel kommen lassen.“

ZWEI PUNKTE FEHLTEN IM TIEBREAK

Die Partie zwischen dem Tabellenfünften und dem Siebten war ein Spiel wie so viele in dieser Liga. Beide Teams begegneten sich auf Augenhöhe, mal hielt der eine die Spielregie in den Händen, mal der andere. Die VCO-Damen fanden gut in die Partie und holten sich mit starken Aufschlägen, kaum Eigenfehlern und guter Körpersprache den ersten Satz mit 25:20. 

Eine kurze Konzentrationsschwäche zu Beginn des zweiten Abschnitts sorgte für die erste Wendung des Spiels. Paderborn zeigte sich fortan stabiler, variabler im Angriff und sorgte mit 25:23 für den Satzausgleich. Auch in Satz drei zeigten die Gäste einen Tick mehr Überzeugung, setzten sich in der Mitte des Durchgangs etwas ab und brachten die Führung mit einer starken Diagonalangreiferin Senta Barke mit 25:23 wieder ins Ziel.

Jetzt folgte die zweite Wende. Osnabrück versuchte mit den Fans im Rücken, die drohende Niederlage mit großem Willen und einer verbesserten Annahme durch die Hereinnahme von Merit Dresing und Jana Kruska abzuwenden. Das gelang, weil auch die Aufschläge endlich stärker kamen, die Mitte geschickt eingesetzt wurde und Topspielerin Lisanne Masselink allmählich hei lief. Trotz einer kleinen Schwächephase am Ende brachten die VCO-Damen eine zwischenzeitliche 19:8-Führung mit 25:21 ins Ziel.

Der Tiebreak war abschließend eine Glücks-, beziehungsweise Nervensache mit ständigem Hin und Her. Beim Seitenwechsel führte Paderborn mit 8:7, kurz danach mit 11:9. Osnabrück antwortete und ging selber mit 12:11 und 13:12  in Führung, ehe die Gäste nochmals die passende Reaktion zeigten. Die MVP Gold des Abends, Paderborns Zuspielerin Sophia Schefner, setzte schließlich den Matchball mit einem überraschenden „Tipp-in“ ins Osnabrücker Feld zum 15:13. 

NACH LOHNE NACH EINEM FREIEN WOCHENENDE

Vor den letzten drei Spielen bleibt für die VCO-Damen ein Wochenende Zeit zum Luft holen. Dann geht es am Samstag, 22. März zum Nachbarn und Mitaufsteiger Blau-Weiß Lohne. Spielbeginn ist um 20 Uhr.