ALS AUSSENSEITER ZUM SPITZENREITER

VCO-Damen I wollen beim Düsseldorfer SC an 3:2-Hinrundensieg anknüpfen

OSNABRÜCK. Sie sind beides Aufsteiger und sie haben beide im Saisonverlauf überzeugt – für die Drittliga-Volleyballerinnen des VC Osnabrück steht am kommenden Wochenende zum wiederholten Male in dieser Saison eine weite Anreise, aber auch eine reizvolle Aufgabe bevor. Die VCO-Damen treffen am Sonntag (9.3.) um 17 Uhr in der Sporthalle der Städtischen Toni-Turek-Realschule (Klapheckstr. 31, Düsseldorf) auf den aktuellen Spitzenreiter Düsseldorfer SC. Die Gastgeberinnen sind trotz der 2:3-Hinrundenniederlage Favorit, schätzt VCO-Coach Gunnar Kraus. Gründe dafür gibt es einige, dagegen aber auch. 

Foto: Kai Lünnemann

KRAUS: „DAS SPIEL KANN WIEDER EINE TRENDWENDE WERDEN“ 

Bei den VCO-Damen ist in den letzten vier Wochen so ein wenig die Leichtigkeit abhanden gekommen. Nach einer starken Phase von Mitte November bis Anfang Februar gab es für den Tabellensechsten zuletzt zwei Auswärtsniederlagen bei FCJ Köln II (2:3) und VCO Münster (1:3). 

Jetzt folgt Auswärtsspiel Nummer drei hintereinander und das Team vom Trainerduo Gunnar Kraus Philippe Quistorff möchte den Bock gerne wieder in die richtige Richtung umstoßen. Fehlen wird dabei allerdings ein Trio mit Lea Koopmann, Charlotte Berelsmann und Lotta Lorenz, die bei der U20 NWVV-Meisterschaft im Einsatz sind. Koopmann und Berelsmann gehörten zuletzt öfter zur Startformation und müssen ersetzt werden. „Es wird uns helfen, dass es diesmal ein klare Rollenverteilung gibt – klarer Tabellenführer Düsseldorf gegen Mittelfeldteam Osnabrück. Wir können ziemlich befreit aufspielen und gucken, was geht“, so die Sicht von Gunnar Kraus. „Wir haben nichts zu verlieren. Nach zwei Niederlagen kann das Spiel wieder eine Trendwende bringen, wenn wir dort was mitnehmen.“ Aktuell liegt der VCO mit 26 Punkten aus 17 Spielen und sechs Punkten Vorsprung vor einem Abstiegsrang auf Platz sechs. Düsseldorf ist Erster mit 34 Punkten aus 18 Spielen.

Die letzte 1:3-Niederlage in Münster hat beim VC Osnabrück ein paar Fragen aufgeworfen, die Erkenntnisse sind aber gezogen. „Eine Entwicklung geht nie linear, es gibt immer auch mal einen Rückschlag. Nach acht Spielen mit Punkten kommt so ein Spiel immer mal vor. Dann ist es wichtig, das Richtige anzusprechen. Ohne harte Arbeit geht es halt nicht“, meint Trainer Kraus und hofft auf einen Lerneffekt. „Wir hatten keine Abwehr, das haben die Statistiken gezeigt. Das müssen wir in Düsseldorf wieder besser machen.“

DÜSSELDORFER SC ÜBERRASCHT GEWALTIG ALS AUFSTEIGER

Mit vielen Teams hatte man im Vorfeld der Saison an der Tabellenspitze gerechnet, der Düsseldorfer SC war sicher nicht als heißer Meisterschaftsfavorit gehandelt worden. Es kam anders, die Rheinländerinnen spielten sich in der Hinrunde auf Platz eins vor und zeigen mit zwei Siegen gegen VCO Münster (3:2) sowie am letzten Wochenende beim 3:0 bei SCU Emlichheim II derzeit auch wieder eine gute Form. Die Rückrunde verlief allerdings ab Mitte Dezember mit Höhen und Tiefen, deshalb ist Sonntag alles möglich. Vier Siegen gegen BW Aasee (3:1), VoR Paderborn (3:0), VCO Münster (3:2) und SCU Emlichheim II (3:0) stehen drei Niederlagen gegen FC Leschede (1:3), BW Lohne (2:3) und PTSV Aachen II (1:3) gegenüber, was eine gewisse Unberechenbarkeit andeutet. 

In der Heimtabelle liegt Düsseldorf auf Platz zwei. Im Hinspiel in Osnabrück überzeugte das Team von Trainer Enno Schulz durch eine enorme Athletik und Abwehrstärke. Umso wertvoller war der 3:2 (20:25, 17:25, 25:23, 25:17, 15:11)-Heimsieg des VC Osnabrück, der den damaligen Spitzenreiter angetrieben durch das Publikum in einer hochspannenden Partie noch kippte. 

Die Starting-Six der Düsseldorferinnen hatte damals mit einer überragender Block-Feldbabwehr in den ersten 70 Minuten wenig anbrennen lassen und in Ina Gosen (Nr. 18, Außen) und Sophie Mertens (Nr. 16, Diagonal) zwei Topangreiferinnen gehabt. Zuspielerin Pauline Kappmeyer (Nr. 10) glänzte außerdem mit präzisen Zuspielen. Drei MVP-Medaillen erspielte sich bislang Sophie Kappmeyer, je zwei Ina Gosen (Nr. 18, Außen), Eva Herrmann (Nr. 4., Außen) und Sophia Gruhn (Nr. 12, Außen). Dementsprechend dürfte der Position vier beim DSC besondere Aufmerksamkeit gelten. Der Düsseldorfer Kader hat aber viele Stärken, das steht fest.