Tobias Mootz im Interview nach seinem Wechsel zum Olympiastützpunkt Münster – Teil 2

OSNABRÜCK. Tobias Mootz (36) war in den vergangenen knapp sechs Jahren fester und beliebter Teil der VCO-Familie. Jetzt hat der Trainer der 1. Damen, 2. Damen und 4. Damen den nächsten Schritt genommen und die hauptamtliche Stelle als Landestrainer Beach NRW angetreten und arbeitet ab sofort auch am Olympiastützpunkt in Münster. Hier der zweite Teil des ausführlichen Interviews.
WIE WÜRDEST DU DIE SITUATION DERZEIT BEIM VCO BEURTEILEN? VIELLEICHT ANDERS GEFRAGT. WO STEHT DER VC OSNABRÜCK AKTUELL?
Ich glaube, der VC Osnabrück hat derzeit eine sehr gute Ausgangsposition. Man kann den VCO als Volleyballverein gegenwärtig auf der Landkarte etablieren. Die Jugendarbeit fängt an, immer besser zu funktionieren. Die Durchlässigkeit in den Damenmannschaften läuft. Es gibt engagierte neue Trainerinnen und Trainer, die ähnlich denken – und hoffentlich am Ball bleiben. Deshalb glaube ich, dass in Zukunft eine dauerhafte Platzierung in höheren Ligen absolut möglich ist.
WIE SCHWER IST ES DIR DESHALB GEFALLEN, GERADE JETZT DEN VEREIN ZU VERLASSEN?
Die ersten Angebote kamen im letzten Jahr als Haupttrainer, es war ein schleichender Prozess. Der Erwachsenen-Bereich hat mich aber gar nicht mal so gereizt, weil ich die Arbeit mit fertigen Spielern im Moment nicht so spannend finde.. Die Arbeit mit den Auswahlmannschaften hat mir sehr
viel Spaß gemacht. Im Januar bin ich dann das erste Mal im Bundesstützpunkt Münster gewesen und habe gesehen, was das Arbeiten im Leistungssport wirklich ausmacht, wie filigran, mit wievielen Korrekturen, mit wieviel Ehrgeiz bei Trainern und Spielerinnen gearbeitet werden kann. Da habe ich beschlossen, dass ich genau diese Art von Training machen möchte. Ich hatte aber an Hospitation gedacht – mal reinschnuppern, um als Trainer besser zu werden.
WIE KAM ES DANN DAZU, DASS DU SO EIN ANGEBOT ALS LANDESTRAINER BEKOMMEN HAST ?
Der Bundesstützpunkttrainer Marc D´Ándrea hat mich auf die ausgeschriebene Stelle angesprochen. Danach hatte ich außerdem Kontakt zum Sportdirektor NRW Volleyball, Jaromir Zachich. Der hat eine koordinative Position über den beiden Landestrainern weiblich, männlich Halle und dem Landestrainer Beach männlich/weiblich. Anschließend hieß es, Bewerbung schreiben und zwei Wochen später waren wir uns schon einig, dass wir zusammenarbeiten wollen. Eine Woche nach Vertragsunterschrift habe ich meine erste Trainingseinheit gegeben, das war am 15. April.
DEN VCO WIRST DU ABER IN GUTER ERINNERUNG BEHALTEN, ODER?
Es ist mir gerade bei den Spielrinnen der 4. Damen sehr schwergefallen, denen die Entscheidung für den Landetrainerposten mitzuteilen – es war unheimlich emotional und eine kleine Träne ist auch geflossen. Aber auch die anderen VCO-Mannschaften sind mir unglaublich ans Herz gewachsen. Für mich ist es deshalb ein Gehen mit einem weinenden, aber auch lachenden Auge. Ich freue mich riesig auf die neue Aufgabe. Ich hätte mich ein Leben lang geärgert, wenn ich es nicht gemacht hätte. Trotzdem gucke ich auch unheimlich gerne zurück und weiß, was ich hier erlebt habe und mit welch tollen Spielerinnen und Persönlichkeiten ich arbeiten konnte. Ich bin im Moment unheimlich glücklich, bekomme für mich so viele neue Eindrücke und neuen Input.