Katharina Bükers Wurzeln liegen in HalleWestfalen
OSNABRÜCK. Einige sagen, sie hat einen Wumms im rechten Arm, andere sehen bei ihr sogar einen Doppel-Wumms. Katharina Büker verstärkt in dieser Saison die Regionalliga-Volleyballerinnen des VC Osnabrück auf der Diagonalposition. Die 30-Jährige kehrte nach einjähriger Pause aufs Volleyballspielfeld zurück und konnte gegen Blau-Weiß Lohne erstmalig ihr großes Potenzial und ihre riesige Erfahrung aus etlichen Spielzeiten in der 2. und 3. Liga unter Beweis stellen. Auch gegen Braunschweig am Samstag (18.11., 15 Uhr) will sie wieder „ballern“. Willkommen Kathi beim VCO!
BAD LAER WAR EINE VON DREI STATIONEN
Katharina plaudert gerne über ihre VolleyballzeitBegonnen hat die Studentin für Wirtschafstpsychologie in HalleWestfalen in der Nachbarschaft. Mit 17 führte ihr Weg zum SV Bad Laer in die 2. Liga. Nach sechs Jahren im Südkreis zog Kathi Büker dann nach Hannover um, was einen erneuten Vereinswechsel nach sich zog. Das volleyballerische Niveau blieb aber gleich, die neue Heimat waren die Sportfreunde Aligse ebenfalls in der 2. Liga.

Nach einer Drittligasaison 2021/22 mit Aligseführte ihr berufliche Weg schließlich studienbedingt nach Osnabrück, Büker nahm sich eine schöpferische Pause. Nach sechs Monaten konnte die schlagstarke Volleyballerin aber nicht mehr ohne ihren Sport und stieg Anfang diesen Jahres über persönliche Kontakte zu Inga Kaschade und Tobias Mootz beim VCO als Trainingsgast ein. Und dann war der Weg ins Team auch nicht mehr ganz so weit, wie Kathi Büker zugibt. „Klar, die Mädels haben irgendwann gebaggert. Und ich habe gemerkt, dass mir das Jahr Pause gutgetan hat. Ich hatte auch irgendwie das Volleyballspielen im Wettkampf vermisst“, erklärt Büker ihren Weg zum VCO. „Ich habe mich in der Mannschaft super wohlgefühlt. Deshalb war es eine einfache Entscheidung, nochmal wieder anzufangen.“
UMSTIEG VOM MITTELBLOCK ZUM DIAGONALANGRIFF
Ihre Schlagstärke ist phänomenal. Wenn Kathi ihre „rechte Klebe“ auspackt, dann wächst dort kein Gras mehr. Die erfahrene Volleyballerin wollte beim Einstieg beim VCO nochmal was Neues ausprobieren. Ihre neue Position ist nach 20 Jahren im Mittelblock ab sofort derDiagonalangriff, wo Büker bei den VCO-Damen mit Rebecca Land und Lisanne Masselink ein fantastisches Trio bildet. „Da wir einen breiten Kader haben, gibt es mir die komfortable Situation zu sagen, ich probiere nochmal eine neue Position aus, Die liegt mir durchaus, finde ich. Trotzdem muss ich noch eine Menge an mirarbeiten“, gibt sich Katharina Büker selbstkritisch. „Ich bin jemand, der geistig immer sehr gefordert werden möchte. Deshalb dieseEntscheidung, und Gunnar als Trainer geht da total mit“, beschreibt Büker. „Wenn wir dennoch mal einen personellen Engpass über die Mitte haben sollten, dann wäre ich die Letzte, die sagt: ich spiele nicht Mitte. Ich habe es 20 Jahre lang gespielt“, macht Büker deutlich.
WICHTIGE SAISONPHASE IM MOMENT
Bislang lief es noch nicht reibungslos – konnte es auch nicht, denn ein neunwöchiges Praktikum in Mannheim zwang Kathi Büker beim VCO zu einer Trainingsauszeit. Fit hielt sie sich dennoch bei einer dortigen Regionalligamannschaft. „Ich habe im letzten Monat gemerkt, dass ich mich mit der Mannschaft noch viel mehr einspielen muss als alle anderen. Ich habe aber auch das Gefühl, dass es jetzt immer besser wird“, ist sich die Diagonalangreiferin sicher.
Mit ihrer Erfahrung war Kathi Büker beim letzten Spitzenspiel gegen Blau-Weiß Lohne zur Stelle, als sie gefordert war. Nach einem 0:2-Rückstand war die hoch aufgeschossene Volleyballerin maßgebend an der Aufholjagd und am 3:2-Sieg beteiligt. „Gegen Lohne war es ein totaler Kraftakt der Mannschaft, das lag nicht an mir. Was vielleicht geholfen hat, ist, dass ich aufgrund meiner Erfahrung eine andere Spielübersicht und Ruhe habe. Wir haben das Spiel gedreht, weil wir am Ende im Kopf präsenter waren. Wir haben gemerkt, dass wir arbeiten müssen, wenn es noch was mit dem Sieg werden soll“, meint Büker rückblickend.
Mit Blick auf die kommenden Wochen sollte jetzt die Spannung oben bleiben, so ihr Wunsch. „Wir reiten gerade auf einer hohen Welle und wurden bisher noch nicht total gefordert. Deshalb war das Lohne-Spiel super, weil wir zum ersten Mal zurückgelegen haben und viel arbeiten mussten. Das war eine wichtige Erfahrung“, so Katharina Büker. Es geht jetzt darum, Konstanz zu halten. Wichtig ist auch, dass alle gesund bleiben. Dann werden wir hoffentlich ganz komfortabel durch die Saison kommen.“