„DAS WAR WIRKLICH EINE SEHR GUTE SCHULE BEIM VCO“

Tobias Mootz im Interview nach seinem Wechsel zum Olympiastützpunkt Münster – Teil 1

OSNABRÜCK. Tobias Mootz war in den vergangenen knapp sechs Jahren fester und beliebter Teil der VCO-Familie. Jetzt hat der Trainer der 1. Damen, 2. Damen und 4. Damen den nächsten Schritt genommen und die hauptamtliche Stelle als Landestrainer Beach NRW angetreten. Ferner arbeitet der 35-Jährige ab sofort am Olympiastützpunkt in Münster. Mit „Tobi“, der zuletzt als B-Lizenzinhaber auch das NWVV-Stützpunkttraining beim OTB leitete, führten wir zum Abschied ein ausführliches, dreiteiliges Interview. Hier der erste Teil.

TOBI, NIMM UNS MAL MIT AUF DIE REISE IN DIE VERGANGENHEIT. WIE SIND FÜR DICH DIE LETZTEN JAHRE VERLAUFEN?
Ich komme aus Freden zwischen Göttingen und Hannover habe früher nur ganz lose in einer Schulmannschaft Volleyball gespielt, nie im Verein. Ich bin dann für mein Studium Biologie und Geografie nach Osnabrück gekommen und habe, nachdem ich die Trainer C-Lizenz erworben hatte, beim SC Hallen und der 1. Damen erste Gehversuche als Trainer unternommen. Da bin ich als Notnagel irgendwie reingerutscht. Die haben Bezirksliga gespielt, die wir mit viel Schweiß und Spaß am Ende noch gerockt haben. Im Anschluss ging es hoch in die Verbandsliga. Ich hatte weiter großen Wissensdurst und bin 2018/19 über Kontakte bei Gunnar Kraus und den Regionalliga-Damen gelandet.

WIE GING ES DANACH BEIM VCO WEITER?
Nach einem kurzen Ausflug als Spielertrainer in der 2. Herren bin ich in der 4. Damen als Alleinverantwortlicher Trainer angefangen – ich sehe mich noch heute im leuchtend grünen T-Shirt durch die Tür gucken. Wir hatten eine unglaublich tolle erste Saison, mit einem direkten Aufstieg. Im Anschluss sind einige Spielerinnen in die dritte Damen gewechselt, der Startschuss für den Umbau der 4. Damen – jung sollte es werden! Wenn man eine Charlotte Berelsmann, Lotta Lorenz, Marla Grnüzel oder Marisa Westerheide de Sousa sieht, die jetzt ihren Weg in der 1. und 2. Damen gehen, im Landeskader des NWVV oder sogar in der Jugend-Nationalmannschaft spielen, ist dieser Plan aufgegangen. Mit den Erfolgen in der 4. Damen kam die Anfrage aus der 2. Damen, den zweiten Trainer gemeinsam mit Julia Duling zu machen, eine gleichberechtigte Tandemrolle einzunehmen. Zuletzt ist das so auch bei der 1. Damen mit Gunnar Kraus abgelaufen.

DANN WARST DU JA UNZÄHLIGE STUNDEN IN DER HALLE BEIM TRAINING?
Das stimmt, das waren wohl schon so 18 bis 20 Stunden ohne die Spieltage und das neben meinem Job. Deshalb bin ich auch so gespannt, wie es sich jetzt anfühlt, weil ich einfach mehr Zeit habe.

FÜR DICH MUSS ES EINE PERFEKTE AUSBILDUNG FÜR DIE TRAINERROLLE GEWESEN SEIN. ZULETZT HAST DU AUCH NOCH DEN B-TRAINERSCHEIN GEMACHT.
Das war wirklich eine sehr gute Schule hier. Durch die Tandemrolle bei der 1. Damen mit Gunnar konnte ich meine Affinität zu Technikschulung und Spielentwicklung ausleben, während Gunnar für die Trainingssteuerung, Spielformen und Taktik zuständig war. Wir konnten uns das Training sehr angenehm aufteilen, das war schon cool. Der Austausch war sehr wichtig und hat mich weitergebracht. Außerdem habe ich parallel im Verband die Lehrarbeit mitgestaltet, habe direkt ab 2017 an der Ausbildung der Trainer mitgearbeitet. Mit Bestehen der C-Lizenz 2017 wurde ich sofort gefragt, ob ich mal hospitieren möchte. Und 2019 habe ich das erste Mal solch einen C-Lehrgang geleitet.

WO FINDEN SOLCHE LEHRGÄNGE IM VOLLEYBALL STATT? DEZENTRAL?
Quer durch Niedersachsen, oft aber in Hannover am Stadion in der NWVV-Zentrale. Ich war aber auch schon in Melle, in Lüneburg oder Sögel.

NWVV AUSWAHLTRAINER WARST DU AUCH, EIN STEILER AUFSTIEG, ODER?
Seit 2021 kam die Auswahlarbeit dazu, das ist richtig. Die Frage kam auf, ob ich Verbandsarbeit im Leistungssport machen möchte. Das war für mich der Höhepunkt, was ich mir nie hätte ausmalen können. Es war zunächst eine Co-Trainerrolle. Dazu kam das Stützpunkttraining. Wenn ich nicht jetzt den Verband gewechselt hätte, wäre, es jetzt auch bei der Auswahl die Cheftrainerrolle gewesen. Zwei Lehrgänge hatte ich schon mit den „2010ern“ absolviert.

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